Quicksand Dream - Beheading Tyrants

Review

QUICKSAND DREAM spielen nicht nur ihre Musik langsam und schleppend, nein, auch die Musiker waren bisher immer von der eher langsamen Sorte. So gab es 1993 bereits auf dem „Metal North“-Sampler das erste Lebenszeichen der Band zu bestaunen, bevor es erstmal drei Jahre in den Winterschlaf ging. 1996 vereinigten sich QUICKSAND DREAM neu und brachten 2000 ihr Debütalbum „Aelin – A Story About Destiny“ heraus – allerdings aufgrund diverser Probleme nur in einer auf 30 Stück limitierten CD-R-Version, 2010 erst folgte eine Neuauflage in höherer Stückzahl. Und nun, 16 Jahre nach der Erstveröffentlichung und sechs Jahre nach seiner Zugänglichmachung für die Öffentlichkeit, legen QUICKSAND DREAM ihr zweites Album „Beheading Tyrants“ nach.

„Beheading Tyrants“: Im Sound mehr Moderne, aber mit Nostalgie im Stil

Wo sechs Jahre für andere Bands eine ziemlich lange Zeitspanne zwischen zwei Veröffentlichungen wären, da lächeln QUICKSAND DREAM natürlich nur und lassen „Beheading Tyrants“ klingen, als hätte die Band – mittlerweile durch Drummer Henrik Högl (MORTALICUM) zum Trio erweitert – zwischen den Alben nie eine Pause gemacht. Na gut, ein paar Unterschiede gibt es schon: Der Sound auf „Beheading Tyrants“ klingt ein Stückchen polierter und moderner als auf „Aelin“, und obwohl auch das Debüt des (damals noch) Duos bereits einige Einflüsse von IRON MAIDEN und Co. zeigte, sind die NWoBHM-Momente auf QUICKSAND DREAM-Album numero zwei deutlich zahlreicher. Man höre diesbezüglich den kompletten Mittelteil des Albums, namentlich die zweite Hälfte von „The Shadow That Bleeds“, das signifikante, an Mr. Harris angelehnte Bassspiel in „The Girl From The Island“ und die Gitarrenarbeit in „White Flames On Black Water“.

QUICKSAND DREAM gießen ihr Debüt lauwarm auf und reichern es nur ungenügend an

Dies sind dann auch die besten Momente, die QUICKSAND DREAM ihren Fans auf „Beheading Tyrants“ bieten. Denn die drei anderen Songs sind nicht nur mit weniger Nostalgie aufgeladen, sondern gleich auch weniger episch, mit weniger Pathos angereichert als es noch „Aelin“ war. Das ist schade, denn der eigentliche Reiz des Debüts der Band geht ihrem Zweitwerk damit flöten. Das verkommt damit zu einem lauwarmen Aufguss des ersten Albums, angereichert durch klassisch-britische Heavy-Metal-Nostalgie, aber ohne viel Neues zu sagen.

Natürlich muss nicht jedes Album bahnbrechend sein, natürlich muss sich nicht jede Band ständig weiterentwickeln. Aber wenn man bedenkt, was im Bereich des epischen, doomigen Heavy Metals passiert ist, seitdem QUICKSAND DREAM 2000 ihr Debütalbum erstmals veröffentlichten – man höre DOOMSWORD, man höre ATLANTEAN KODEX -, dann kann „Beheading Tyrants“ nicht mal mehr als großartige Genrekost durchgehen. Ein schlechtes Album haben die Schweden dadurch natürlich trotzdem nicht hingelegt – aber mehr hätte man trotzdem erwarten dürfen.

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05.01.2017

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