Für ihr selbstbetiteltes Debüt ernteten dieses Kanadier vor zwei Jahren reichlich Lorbeeren, was durchaus überraschend kam, da die Band damit quasi aus dem Nichts in Erscheinung trat. Noch viel ungewöhnlicher erscheint dieser Umstand dadurch, weil das Quartett eher eigenwillig intonierte Sounds zum Besten gab, die nahezu exakt das Gegenteil davon enthielten, was dem so genannten „Zeitgeist“ entsprach.
Nun, an der musikalischen Ausrichtung hat sich nicht viel geändert. Es sind immer noch vorwiegend psychedelische Klänge im harten Stoner-Rock-Mäntelchen, die zudem dem Prog/Art Rock der späten 60/70er Jahre Tribut zollen, die uns von den Nordamerikaner kredenzt werden, doch durch den Umstand, dass „Retro“ mittlerweile angesagter ist als je zuvor, könnten sie mit „Lights From Paradise“ durchaus etwas reißen.
Dabei will ich diesen Jungs aber keineswegs unterstellen, einen auf „Aufwärm-Truppe“ zu machen, vielmehr könnten QUEST FOR FIRE einfach nur das Glück haben, mit ihrem aktuellen, optisch mehr als nur auffälligen Werk auf Interesse in diesem Segment zu stoßen und die Gunst der Stunde nutzen. Die Burschen ackern vorwiegend heftig durchs instrumentale Unterholz, lassen in den verträumten, weniger heftigen Momenten als „Ausgleich“ dafür aber regelrecht romantisches Flair aufkommen.
Ein wichtiger Faktor für diese Wechselspielchen ist mit Sicherheit die Stimme von Chad Ross, der sich als überaus gefühlsbetonter und ausdrucksstarker Barde erweist, der auch in jeder Prog-Rock-Band seine Berechtigung hätte. Für QUEST FOR FIRE ist er vor allem deshalb ein Gewinn, da er selbst in den abgefahrensten Momenten, die von bis zum Exzess verzerrten Klampfen geprägt sind, sein Niveau halten kann und der Truppe zu einer Menge Eigenständigkeit, vor allem aber zu Strukturen innerhalb einiger Tracks verhilft, die ansonsten eher im übertrieben psychedelischen Gedöns enden würden.
Die Kanadier erfinden das Rad sicher nicht neu, wissen – im übertragenen Sinne – aber zumindest dafür zu sorgen, dass dieses mit „Lights From Paradise“ rund läuft und endlose Ausfahrten ohne Langeweile überstanden werden können.
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