Queens Of The Stone Age - Era Vulgaris

Review

Galerie mit 27 Bildern: Queens Of The Stone Age - The End is Nero Tour 2023 in Berlin

Die Könige der Steinzeit sind seit jeher bekannt für ihren leicht schrägen Alternative Rock, der hier und dort mit leichten Stoner-Rock-Anleihen bestückt war. Nach ihrem teils gutem, teils durchwachsenem 2005er Album „Lullabies To Paralyze“ folgt nun nach zwei Jahren ihr neuster Streich „Era Vulgaris“. Wer allerdings eine Rückbesinnung zu gängigeren Strukturen erhofft, darf an dieser Stelle aufhören zu lesen.

Die QUEENS OF THE STONE AGE schreiten weiter fort in ihrem unbeirrten Weg durch unkonventionelle Rockgefilde, ohne Rücksicht auf Verluste oder Massenkompatibilität. Wenn man den durchaus immensen Status der Band um ex-KYUSS-Gitarrero Josh Homme beachtet und diesen mit ihrer Musik vergleicht, ist ihr Erfolg schon regelrecht erstaunlich.

Häufig schräg und disharmonisch machen QOTSA einfach das, worauf sie Bock haben. Inspiriert von jahrelangem Drogenkonsum (diesen können die Burschen keineswegs verleugnen, solche Musik macht niemand mit einem klaren Kopf) und kreativ schöpfend aus der musikalischen Vergangenheit einzelner Band-Mitglieder, spiegelt ihr Sound ein innovatives Musikverständnis wider. Nicht, dass die QUEENS OF THE STONE AGE so dermaßen außerordentlich zur Tat schreiten, aber sie besitzen eine absolut eigene Note, die man aus jedem ihrer Songs heraushören kann.

Josh Homme singt immer mal wieder mit seiner Kopfstimme (nein, nicht so schlimm wie die BEE GEES!) und besitzt dabei ein hohes Maß an Wiedererkennungswert. Die Gitarren raspeln, schrabbeln und hacken sich durch die Songs, das Schlagzeug poltert, scheppert und groovt, was die Felle hergeben und der Bass semmelt schön unterstützend seinen Senf dazu. Zwar übertreiben es QOTSA auf den ersten Blick an manchen Stellen ein wenig mit ihren schrägen Vorstellungen, aber wenn man erst einmal in ihre ideenreiche Welt eingetaucht ist, stehen die Chancen recht gut, dass man ihre Musik versteht. Abgesehen davon gibt es trotz allen gewöhnungsbedürftigen Klängen auch genug eingängige Parts und vor allem (Refrain-) Gesänge, die sich nachhaltig einprägen.

Wer also unkonventionellen Alternative Rock hören möchte und den Mut besitzt, sich mit der Musik intensiv auseinander zu setzen, der wird mit einem frischen Hauch Schrägheit belohnt. „Era Vulgaris“ ist zwar keineswegs als Meisterwerk anzusehen, denn ich persönlich denke, dass die QUEENS OF THE STONE AGE ihren Zenit noch vor sich haben und das Material qualitativ noch etwas Raum nach oben offen lässt, aber Kreativkopf Josh Homme hat hier auf jeden Fall ein feines Stück Tonkunst abgeliefert.

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06.08.2007

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