Queen Of The Western Skies - Eternal Life?

Review

Mit „The new female fronted metal sensation from Germany“ wird das Album „Eternal Life?“ der Band QUEEN OF THE WESTERN SKIES beworben – einer Band, die sich, wie es scheint, einzig für die Komposition und Aufnahme dieses Konzept-Albums im Studio zusammen fand und sonst keine weiteren Live-Auftritte plant.

Kreativer Kopf der sogenannten „Band“ ist der Braunschweiger Komponist Patrik Bishay, der die gesamte Musik und Texte schrieb, alle Gitarren und Bässe einspielte, arrangierte, mixte und produzierte. Jasmin Stillger, eine Musical-Darstellerin, übernimmt den hohen Gesang (sowohl Lead als auch Background Vocals), Jennifer Flaczek, ebenfalls Musical-Sängerin, verkörpert mit ihrer tieferen Stimme die „Queen Of The Western Skies“.

Ein schwarzes Cover mit einem Blick ins All, darauf ein Pentagramm, auf der Rückseite ein Foto der „Band“ mit Frau Flaczek im goldenen Pailetten-BH – das Artwork wirkt seltsam altbacken. 80er Jahre-Style. Na, das kann ja heiter werden.

„Close2Insanity“ ist ein Song mit blechernem Sound, die Female Vocals seltsam mit Echo-Effekten abgemischt, die monotonen Gitarren rocken nicht, sondern langweilen nur. Stimmungsvoll war der Einstieg schon mal nicht. Drummer Christoph Czech gibt alles in „Just One Step Apart“, die weiblichen Stimmen harmonieren leider wenig, der Text ist oft unsilbisch, dazu die unglaublich lächerlichen Versuche „böse“ zu screamen. Oh je. Wenigstens gibt’s ein annehmbares Gitarrensolo.

Und schon wieder grungige, dumpfe Gitarren: „Queen Of The Western Skies“, im Chorus vermischen sich Keyboardsounds und Background-Chor mit den weiblichen Vocals in so kruder unrhythmischer Weise, dass man nur verwirrt den Kopf schütteln kann. Schade, denn Jasmins Stimme kommt hier eigentlich recht gut zu Geltung, wenngleich sie keineswegs Metal-tauglich ist. Kitschige Musical-Ballade mit Klavier und Geigen: „The Place You’ll Die“ liegt Jennifers Stimme zweifelsohne. Klingt dennoch teilweise schief, Metal ist es auch nicht.

„Montsègur“ berichtet wohl von der religiösen Belagerung der französischen Burg auf dem Berg Montségur vom Mai 1243 bis zum 16. März 1244. Leider wieder sehr viel Text, aber sehr unrhythmisch, es entsteht kein griffiger Flow, die instrumentalen Gitarren-Breaks sind nervtötend. „Like A Cool Breeze“ wartet Musical-typisch mit gesprochenem Intro und unheimlicher Klaviermelodie auf. Auf einer Länge von 18 Minuten (!) tobt sich Komponist Bishay hier aus. Leider strukturell kaum nachvollziehbar.

Der erste Song, der etwas Linie hat und Ansätzen des Metal gerecht wird: „Innocent“. Guter Durchschnitt, endlich mal etwas, das ins Ohr geht. Unglaublich uninspiriert kommt die Strophe von „Darkness In Your Eyes“ daher, der Refrain ist zäh, aber nach einiger Zeit wohl noch einer der ansatzweise eingängigeren auf dieser Scheibe. Genauso anstrengend ist leider auch „Succubus (A Serpent’s Kiss)“, seltsame Rap-Passagen. Wo ist eigentlich hier der Metal? Zum Abschluss noch eine durchschnittliche Ballade, angenehme Klaviermelodie und Jasmins schöne Stimme.

Ein missglücktes Experiment, wenn das Metal sein soll. Leider auch so nicht unbedingt zum erneuten Anhören einladend.

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01.09.2015

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