Dieses Album wurde lange erwartet. Hier ist das erste Studioalbum von QUARTZ seit 1983. Nach drei LPs (der Kultstatus unterscheidet sich unter den jeweiligen Scheiben) hatte man sich Mitte der Achtziger aufgelöst. Mit nahezu gleichem Line-Up (David Garner ersetzt den vor kurzem verstorbenen Originalsänger Mike Taylor) spielt man inzwischen seit 2011 wieder Live-Auftritte. Dann unterschrieb man bei High Roller (kümmerten sich auch schon um die Reunion-Alben von URCHIN, DARKNESS und HAMMERHEAD), begab sich ins Studio und voilá: „Fear No Evil“.
Kein halbgares Reunion-Album
Der Titeltrack macht gleich am Anfang schon einmal klar, dass dieses Album kein halbgarer Versuch ist, um aus der Reunion noch ein bisschen Geld herauszuschlagen. Coole Riffs, Midtempo und einprägsame Refrains dominieren die Tracks, die allesamt gut zum headbangen geeignet sind. Alles genau wie damals. Also fast. Hört man aber nur, wenn man es weiß, denn David Garner fügt sich gut in den Sound ein, wobei der Sänger mit den Höhen merkliche Probleme hat. Er klingt wie eine Mischung aus Ozzy Osbourne, Joakim Cans (HAMMERFALL) und Marc Storace (KROKUS).
Lasst uns nun zu den Songs kommen. Besonders hervorzuheben sind das schwere ‚Zombie Resurrection‘, die feine Siebziger-Nummer ‚Dangerous Game‘ und ‚Riot In The City‘, welches auf Platte nicht so ganz zündet, aber Live zu einem Knaller werden könnte. Natürlich gibt es auch ein gutes Stück an durchschnittlichen Songs, die sich aber gut verschmerzen lassen. Als Beispiel sei hier ‚Born To Rock The Nation‘ oder ‚The Stalker‘ genannt. Als ziemlich verzichtbar erweist sich die Quoten-Ballade ‚Walking On Holy Water‘.
Respektables Comeback
Mit ihrem Albumtitel hatten die Briten recht behalten: Der Hörer braucht keine Angst zu haben. QUARTZ haben nicht an Biss verloren. Es sind unüberhörbar allerdings einige Zähne ausgefallen. Nichtsdestotrotz liefern sie mit „Fear No Evil“ ein respektables Comeback-Album ab. Im Vergleich zu früher sollte man allerdings, wie bei jeder anderen Band auch, ein paar altersbedingte Abstriche machen. Wer aber damit kein Problem hat und auf die Achtziger-Werke des Quintett steht, kann hier bedenkenlos zugreifen.
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