Quaedt - Plaegh

Review

Die fünf Belgier von QUAEDT scheinen eine Vorliebe für die Vokalkombination „ae“ zu haben, wie ihr offizielles Debut „Plaegh“ zeigt. Die Truppe aus Flandern (das im Englischen übrigens Flanders heißt – ob das ein schlechtes Omen ist?) zockt schnörkellosen Black Metal, der ein wenig an die Norwegen-Exporte der neunziger Jahre erinnert. In diesem Satz sehe ich nun zwei Probleme:

Das erste ist das kleine Wörtchen „schnörkellos“ – etwas weniger wohlwollend könnte man auch sagen, dass die neun Songs absolut keine Ecken und Kanten haben. Noch weniger wohlwollend rauscht „Plaegh“ an mir vorbei, ohne Eindruck zu hinterlassen. Zu unspektakulär sind Gitarren, Gesang und Schlagzeug. Selbst der Sound ist für schwarzmetallische Verhältnisse viel zu glatt, um aufzurütteln. Mindestens die Toms sind getriggert, was die ohnehin schon spärlich vorhandene Dynamik komplett ausbügelt. Die Vocals sind furchtbar eintönig, wenn man mal von den netten Effekten am Anfang des letzten Songs „My Paradise Infernal“ ab.

Das zweite Problem obigen Satzes ist das „ein wenig“: Technisch können QUAEDT ohne Zweifel mit ihren Vorbildern mithalten – musikalisch und atmosphärisch aber eben nicht. Zum Beispiel gibt es nur selten eine Rhythmusgitarre, der Hörer bekommt zumeist eindimensionales Lead-Geflirre geboten; QUAEDT schaffen es zwar, auch da ein paar nette Harmonien unterzubringen, aber das reicht (mir) eben nicht. Was der Musik wirklich fehlt, ist die Tiefe, die Black Metal so mitreißend und spannend machen kann. „Plaegh“ ist nämlich in vielerlei Hinsicht wirklich kein schlechtes Album – und trotzdem schwebt vor meinem geistigen Auge während der kompletten Dreiviertelstunde ein Wort (das zugegebenermaßen zu der anfangs erwähnten Schwäche für Vokalfolgen passt): Gaehn!

03.06.2010

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1 Kommentar zu Quaedt - Plaegh

  1. herr kröte sagt:

    Fehlende Dynamik und fehlende Aggressivität sind in der Tat das eine Problem dieser Veröffentlichung. Mittelprächtiges Songwriting ist das andere. Handwerklich ist alles ok, ich finde den Sound allemal besser als so indifferentes Staubsaugergeschrubbe, aber Raserei, Wut oder klirrende, nordische Kälte transportiert dies hier nicht.

    4/10