Pyrrhon - An Excellent Servant But A Terrible Master

Review

Himmel, Arsch und Zwirn, na, das ist ja mal ein heftiger Brocken. PYRRHON aus New York schieben mit „An Excellent Servant But A Terrible Master“ ihr erstes reguläres Album nach ihrer kaum beachteten 2010er EP „Fever Kingdoms“ ins Rennen und sorgen für eine Herausforderung, die sich gewaschen hat. Musikalisch kaum einzuordnen, würde ich PYRRHON grob mit der die Phantasie anregenden Stilbeschreibung „Experimental Technical Death Metal“ betiteln. Definitiv ein Album, das man selbst gehört haben muss, um sich konkrete Vorstellungen von der Musik machen zu können.

Im großen Spielraum zwischen den Kanadiern GORGUTS, einer klitzekleinen Prise Jazz, einem gehörigen Batzen an Dissonanzen und einer großen Schaufel freigeistig ausgelegten Death Metals, braten sich PYRRHON durch ihren Rundling und zerstören meistens so ziemlich alles, was der Normalhörer an Harmonie- und Melodieverständnis besitzt. Die Musiker gehen dabei nicht verkrampft frickelig vor, sondern mischen ihr gehobenes Maß an Technik mit abstrakten Arrangements und völlig untypischen Riff-Abfolgen. Wer jedenfalls glaubt, dass GORGUTS schräg und eigenständig sind, sollte sich diese Burschen hier mal anhören. Auch wenn man die Stile beider Bands durchaus vergleichen kann, da beide definitiv im Todesmetall verwurzelt sind, sind die Querheit, Abgedrehtheit und auch Eigenwilligkeit des Songwritings auf beiden Seiten eigenständig und somit nicht austauschbar.

Der Sound ist fett produziert und zum Glück nicht triggergetrocknet. Hier klingt alles echt und nach Handarbeit. Man hat beim Hören von „An Excellent Servant But A Terrible Master“ nie das Gefühl, es mit Maschinen zu tun zu haben, sondern sich ein völlig organisches Stück Musik reinzuziehen. In diesem Album steckt definitiv viel ausgedrücktes Herzblut und eine Menge zermatschtes, krankes Hirn drin. Sehr geil!

28.09.2011
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