Putrid Yell / Eaten Alive - Vicious Manifestation Of Horror And Death

Review

Mit PUTRID YELL und EATEN ALIVE geben sich auf „Vicious Manifestation Of Horror And Death“ zwei chilenische Bands die Split-Ehre, die beide noch nicht großartig in Erscheinung getreten sind (beide haben neben dieser Split bisher lediglich ein paar Demos, PUTRID YELL dazu immerhin auch eine EP veröffentlicht). Wie meistens im Hause Iron Bonehead Productions, dem Label, das sich dieser 7″-EP angenommen hat, wird ganz nach alter Schule vor sich hingeholzt, teils auch -gedoomt und vor allem -gefinstert. Und so hat uns der Eiserne Knochenkopp einmal mehr eine Old-School-Veröffentlichung beschert, die tiefer gar nicht im Underground verwurzelt sein könnte und die einmal mehr zeigt, wie viele talentierte Bands an den exotischeren Plätzen der Metalwelt noch auf Beachtung warten.

Los geht’s auf „Vicious Manifestation Of Horror And Death“ mit PUTRID YELL und ihrem passend betitelten Beitrag „Wrenching Putrid Yell“. Dort wird nämlich wahrhaft nervenzerreißend und faulig zu Werke gegangen: Nach einem okkulte Verschwörungsformeln murmelndem Typen als Intro geht’s dann nach eine knappen Minute auch direkt in einem Part los, der frühen DISMEMBER gut zu Gesicht gestanden hätte (und auch was den Sound angeht trifft dieser Vergleich durchaus zu), PUTRID YELL spielen nicht übermäßig schnell, sondern ganz im Sinne der alten Schweden lieber ein bisschen langsamer, dafür finsterer und brutaler. Das gipfelt im Schlussteil des Songs, der in schleppend-langsamer Zeitlupe die Doomkeule auf den Hörer niederrasseln lässt und mit einer fiesen Leadgitarre direkt aus der Hölle das Sahnehäubchen auf den sechsminütigen musikalischen Kotzbrocken setzt.

Nahtlos geht es auf der zweiten Seite mit EATEN ALIVEs „Mangled In The Morgue“ weiter, einem langsameren Song, der auf Mid- und Downtempo-Groove setzt und streckenweise an eine langsamere Version von OBITUARYs „Cause Of Death“ erinnert. Die Gitarren würden sägen, wäre nicht der sehr dumpfe (aber passende) Sound, das repetitive Riffing fräst sich ganz gut ins Gehirn. Allerdings wird „Mangled In The Morgue“ trotz seiner ebenfalls nur sechs Minuten Spielzeit doch etwas langatmig, denn Abwechslung und Variation scheinen bei EATEN ALIVE nicht unbedingt groß geschrieben zu werden. Trotzdem ein ordentliches, solides Stück Old School Death Metal.

So bietet „Vicious Manifestation Of Horror And Death“ einen richtig guten und einen soliden Song, PUTRID YELL haben sich sieben, EATEN ALIVE sechs Punkte verdient – aufgrund des sympathischen Charakters dieser Veröffentlichung runde ich einfach mal auf. So ein – im positiven Sinne – ekeliges, fauliges, aber gleichzeitig eingängiges Death-Metal-Werk findet man nur noch selten.

12.12.2013
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