Puteraeon - The Crawling Chaos

Review

Im Jahr 2011 waren die Schweden aus Västra Götalands eine meiner absolute Geheimfavoriten, was deren Debütalbum “The Esoteric Order“ anging. Auf eine unglaublich übermächtige Art und Weise setzten die Jungs um Fronter Jonas Lindblood einen dicken Haufen auf sämtliche Entwicklungen und fuhren eine extrem geradlinige, aber auch überzeugende Old-School-Schiene. Die nachfolgende Scheibe blieb mir aus unerfindlichen Gründen bis heute verborgen, bevor ich mit “The Crawling Chaos“ nun zum zweiten Mal Bekanntschaft mit der Truppe mache. Mittlerweile ist der Antiquitätenmarkt im Death Metal total übersättigt und man benötigt ein gewisses Format, um sich tatsächlich an die Spitze zu hangeln.

Um ein kurzes Resümee im Hinblick auf das dritte Album der Skandinavier zu fassen, so lässt sich sagen, dass PUTERAEON weiterhin eine genial kompromisslose Ader an sich haben, auf der anderen Seite aber das angesprochene Format etwas vermissen lassen. Irgendwo zwischen den älteren Werken von UNLEASHED und GRAVE, tendenziell etwas mehr in erstere Richtung driftend, lässt sich die Musik auf “The Crawling Chaos“ einordnen, obgleich die seit dem Jahr 2008 existierende Kombo kompositorisch etwas mehr Wert auf tieferen Inhalt zu legen versucht. Das äußert sich im Wesentlichen durch längere Stücke, die größtenteils durchaus eine notwendige Inhaltsreife besitzen und nicht nach wenigen Akkorden zum Gähnen animieren.

Dabei gelingt der Spagat zwischen dreschender Schwedensäge, die typischerweise klingt wie ein uraltes Holzschneidewerkzeug, relativ gut, klingen doch die entsprechenden Ausgüsse nicht zu primitiv wie womöglich erwartet. Für die nötige Primatenkeule sorgt dann wie schon auf dem Erstling am Ehesten Lindblood am Mikro, der mit seinem Urgejohle tatsächlich klingt wie einer der ersten Menschen. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit passt das hingegen prächtig zum Gesamtcharakter auf “The Crawling Chaos“, während es dann manchmal doch eher an dem Wiedererkennungswert der einzelnen Songs kränkelt.

So existieren auf dieser Platte sowohl saubere Stücke wie das feurig kriechende “From The Ethereal Vortex“ oder der Nackenbrecher “Asenath“, gleichsam aber auch einige Lückenfüller, die mit ihrem soliden Old-School-Charakter nicht darüber hinwegtäuschen können, das inhaltlich stellenweise doch der Zauberstab verloren geht.

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27.04.2014

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