Pussy Sisster - Same

Review

Bereits zum vierten Mal kredenzt uns Germany’s führende Sleaze Rock-Formation einen Silberling und wird damit ihre Stellung innerhalb der Szene fraglos behalten können. Genauer gesagt zeigen die „Schwestern“ damit der Konkurrenz, woran sie sich zu orientieren haben.

Das Sextett hat es nämlich geschafft die Essenz jener Stilistik auf eine – mittlerweile sogar durchaus eigenständige – gefällige Variante auf Polycarbonat zu verewigen. Klar hört man nach wie vor aus welchen Regionen der „inspirative“ Wind her weht, doch was soll’s, „Pussy Sisster“ ist ein überaus amtliches und über jeden Zweifel erhabenes Werk geworden, das nahezu das gesamte Subgenre abdeckt.

Von treibenden Up-Tempo-Nummern („Today“), über mächtige Stadion-Hymnen („Hold Us Down“), bis hin zu emotionsgeladenen Balladen („Back Again“) und lässigen Hardrockern („Angel Dust“) wird hier schlichtweg alles geboten, was man sich in jenem Bereich wünscht.

Das Beste daran ist aber, dass es völlig egal ist, in welcher Gangart diese „Pussies“ auch lostraben, ihre Songs lassen sich allesamt als schmissig und überaus eingängig bezeichnen und auf den gemeinsamen Nenner HIT bringen. Meiner bescheidenen Meinung nach liegen die Jungs damit momentan in ihrem Genre auch international ganz weit vorne, denn mit einer dermaßen hohen Hitdichte haben in letzter Zeit einzig und allein HARDCORE SUPERSTAR dienen können.

Ein nicht unerheblichen Beitrag leistet aber auch Sänger Alex, der erst gar nicht versucht sich zu sehr an eines seiner Idole anzulehnen, sondern viel mehr bemüht wirkt sein Können und seine eigene Fähigkeit in Szene zu setzen. Exakt das schafft der Kerl auch ganz gut und gewinnt dadurch nicht nur zusätzlich an Sympathie, sondern auch an Authentizität. Nein, der Knabe ist jetzt keineswegs die Entdeckung schlechthin unter allen Barden, jedoch einer derjenigen, die sich schlicht und ergreifend auf sich selbst verlassen und mit jeder Menge Selbstvertrauen unter Beweis stellen, dass jener Weg nicht nur der ehrlichere ist, sondern auch der empfehlenswerte. Offenbar hat der gute Mann auch seine Banditen damit angesteckt, denn auf „Pussy Sisster“ klingt jeder Ton zu 100% echt.

„Pussy Sisster“ bringt im Endeffekt aber zuerst einmal schlichtweg Spaß ohne Ende und das mit Sicherheit auch für jene Zeitgenossen, die nicht nur tagtäglich den Göttern des Sleaze huldigen. Ich würde es den Burschen aus Karlsruhe vergönnen, dass sie jetzt auch die Chance erhalten ihre Songs auf flächendeckenden Gastspielreisen, sowie bei den großen Festivals in der nächste Saison zum Besten geben dürfen.

02.11.2010
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