Purify The Horror - Untitled
Review
PURIFY THE HORROR sind irgendwie typisch britisch. Die Band aus Birmingham verkörpert gleichsam die absolut notwendige Simplizität, genauso wie verstörende Abartigkeit, die vermutlich nur wenige so authentisch herüberbekommen wie das Völkchen von der Insel. Wer schon mal einen pöbelnden, volltrunkenen Liverpool-Assi beim Fußball gesehen hat, der wird diese Aussage verstehen. Allerdings scheint die frische Grindcore-Band die durchaus guten Seiten dieses öffentlich wirksamen und lebendigen Bildes für sich zu nutzen, denn unbetitelte EP der Jungs aus der Mitte Großbritanniens wirkt wie ohne viel Gedankenarbeit hingekotzt, und das ist manchmal tatsächlich gut so.
Auch die einem sofort ins Gesicht, beziehungsweise in die Gehörgänge, springende Produktion leitet sicherlich dazu an, sich mit ihr auseinanderzusetzen, denn glatt gebügelt ist das gute Stück beim besten Willen nicht. Die Drums verfügen noch über einen ordentlichen Schepperfaktor und die Gitarrenarbeit liegt nicht immer offen wie ein frisch operiertes Herz. Wirklich geil ist hingegen Sergeant Squeal an den Vokills, dem es immerzu die Stimmbänder zu zerreißen scheint, sobald er seine kranke Propaganda in alle Winde streut. In jedem Fall sehr fettes Gekeife, ohne große Qualität, dafür mit viel Herzblut, Wahrheit und geradlinige Schärfe.
Ähnlich verhält es sich auch mit der Instrumentalsektion von PURIFY THE HORROR, die selbstredend keine Mozart-Allüren nach außen hin präsentieren, aber auch den einfachen Cheeseburger recht gut schmecken lassen. Vor allem in der heutigen Zeit, können die Engländer in der Tat mit ihrem bedingungslosen Purismus überzeugen. Die hier vorgeschossene EP macht insbesondere für Fans einen sehr ordentlichen Eindruck und verfügt über Charme, Witz und Sicko-Faktor. Wenn man weiter feilt, ist hier noch viel drin.
Purify The Horror - Untitled
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Grindcore |
Anzahl Songs | 12 |
Spieldauer | 18:26 |
Release | |
Label | Dissected Records |
Trackliste | 01. The Deepening Revolt 02. PIG 03. Future & Fantasy 04. Kill them all 05. Give Me Your Money 06. Wearing The Crown 07. Christmas Party Mayhem 08. Restitution 09. Imperialist 10. Pig-Born 11. Shree-dela-badum-de-ladum-de 12. The Resistance |