“I Can´t Tell You Who I Am“ ist die erste EP des Quintetts PURIFIED BLACK aus Konstanz, die 2011 aufgenommen und veröffentlicht wurde.
Grundton und Kategorie der Scheibe sind schwer auszumachen – vielleicht könnte man es als düster-melancholisch-psychedelischen Rock mit vielen verschiedenen stilistischen Einflüssen bezeichnen. Dominant und formgebend ist in jedem Fall die Orgel, welche auf keinem der fünf Tracks fehlt und dem Song jeweils sein Gesicht verleiht. So hat der erste Track “Introducting The Black“ anfangs unterschwellig etwas von Dark Cabaret, doch wandelt sich der Song schnell eher in treibenden Post-Rock. Bemerkenswert ist auch die Stimme von Frontmann Tico: Von theatralisch über leise-melancholisch bis hin zu laut und eindringlich beherrscht er alle Stimmungen und drückt diese überzeugend aus. Schön ist auch das Video zu “Liar“, welches die schwer fassbare Stimmung der Platte aufnimmt und visualisiert – hier kommen auch surreale Komponenten ins Spiel, innere Zerrissenheit und ohnmächtige Wut sind fast greifbar. Die letzten beiden Songs schlagen noch einmal jeweils in eine andere Richtung: Bei “Down And Out“ scheint die Blues- und Indie-Ader durch, in “City Of God“ dagegen wird ein dickerer Gitarrensound in den Vordergrund gestellt, der sogar die Orgel zeitweise in den Hintergrund drängt und eine Ansiedlung des Titels in der Nähe von TOOL zulässt.
Man merkt, dass die Jungs mit Herzblut dabei sind, technisch fit, experimentierfreudig und abwechslungsreich. Herkunft und Wurzeln des eigenen Stils können nach eigenen Aussagen nicht mehr ausgemacht werden – wer dennoch einen ungefähren Vergleich haben möchte, sei auf PAIN OF SALVATION verwiesen. Das Ergebnis ist jedenfalls eine gute Eigenproduktion mit viel Potential, was im Herbst/Winter diesen Jahres mit der zweiten EP „But I Can Cry What I´m Not“ noch einmal unter Beweis gestellt werden soll. Man darf also auf neues Material gespannt sein!
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