Purid - My Own Worst Enemy

Review

Huch, ich dachte der Nu Metal-Overkill hatte es auch den jungen Bands gezeigt, dass sowas niemand braucht. PURID scheinen sich dagegen aber zu verwehren und liefern mit ihrer zweiten EP ein weiteres Stück Erinnerung an ein dunkles Kapitel der Metalgeschichte.

Die Horrorvisionen wurden durch den Infozettel noch verstärkt und bedeuteten das Todesurteil für die Band – schon vor dem ersten Hördurchlauf. Doch ganz ohne Anwalt reißen sich die Osnabrücker aus dem Schlamassel und beweisen dem werten Richter, in diesem Falle mir, dass man auch Nu Metal spielen kann, ohne sich ständig zu wiederholen.

Erster Punkt der Verteidigung ist definitiv der Sänger, der, trotz einiger kleiner Holperer, beständig eine sehr gute Leistung abliefert. Zwischen aggressivem Geschrei – das in Ordnung ist – ist es aber vor allem der Klargesang, welcher nicht nur Frauenherzen, sondern auch Meines höher schlagen lässt. Verdammt gelungen – auf zum zweiten Punkt…ja Mann…PURID sind abwechslungsreich! Vereinnahmende Melodiebögen treffen auf fett groovende Parts und werden durch geschickte Breaks immer wieder aufgelockert.

Einziger überlebender Anklagepunkt ist die Produktion, wenn auch anders als erwartet. Hier hat man es nicht mit einer auf Hochglanzpolierten zu tun, sondern leider mit einer viel zu Dünnen, welche einfach zu lasch für diese Art von Mucke ist.

Daher: Klage größtenteils abgewiesen, aber bitte beim nächsten Mal etwas druckvoller produzieren. An alle da draußen, anhören, kaufen, für gut befinden und sich freuen, dass es doch noch Nu-Metal mit Anspruch gibt.

13.04.2008

Chefredakteur

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