Punished Earth - Rhapsodies Of Decay

Review

PUNISHED EARTH existieren schon eine ganze Weile. Und zwar schon seit Ende der 90er Jahre. Nach verschiedenen Veröffentlichungen, zu denen auch ein Split mit ANAL PENETRATION zählt, muss zur musikalischen Orientierung auch nicht mehr viel gesagt werden, sollte man meinen. Nun haben PUNISHED EARTH mit dem käsköpfigen Porngrind eher weniger zu tun. Um so mehr üben sie mit ihrem Grindcore/Grind/Death-Mix Kritik an der aktuellen Gesellschaft in vielerlei Facetten. Facettenreich nicht nur inhaltlich, sondern auch musikalisch. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass „Rhapsodies Of Decay“ ursprünglich als Split mit den Italienern BLOODRAISED geplant war. Dieser Deal ging aber leider in die Hose und so wurde kurzerhand entschieden, dass Material trotzdem rauszuhauen.

Mal wird klischeemäßig in unter fünfzig Sekunden geprügelt was das Zeug hält („Infamy“, „Get Married In Love“), andererseits gibt es Tracks wie „The Tyrant Has Gone“ oder das superbe „Leatherface“, welche als abwechslungsreiches Kontrastprogramm für all diejenigen angesehen werden darf, denen der Sinn nicht ausschließlich auf Vollgasbedienung gepolt sind. Insgesamt füllen PUNISHED EARTH auf „Rhapsodies Of Decay“ über die Komplettdistanz von 15 Titeln leider nicht einmal 25 Minuten aus, was den Höreindruck etwas schmälert.

Wie bereits bei vorausgegangenen Werken spielt die Band auch hier wieder mit Eingangssamples aus verschiedenen Genres, um kurz darauf wuchtig loszuknallen. Besonders gelungen finde ich „The Cabin“. Dort offerieren PUNISHED EARTH ihr ganzes Können. Extreme Parts in Kombination mit langsamen, im direkten Vergleich zu ihrer sonstigen Raserei, Anlehnungen an den Südstaaten-Rock.

Technisch auf höchstem Niveau treibt sich die Band in englischen, französischen und sogar deutschen Textgewässern herum. Instrumental werden natürlich Erinnerungen an GOREROTTED, NASUM oder auch an andere Kollegen wie FLESHLESS geweckt. All das verbunden mit einem ordentlichem Schuss Death-Metal-Groove und einer beachtlichen Portion Wahnsinn. Für acht Euro gibt es das Teil über ihre Myspace Seite zu erwerben. Meines Erachtens überhaupt keine schlechte Investition, daher auch die dazu passende Punktewertung. Keine Neuerfindung von irgendwas, dafür aber quadratisch, praktisch, echt gut. Grind On!

24.03.2010

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