Pulse-R - Pulse-R

Review

„Warning – Real Band Playin‘. No Trigger Massive Editing.” So die Warnplakette auf dem selbstbetitelten Album der italienischen PULSE-R. Nie gehört? Ich auch nicht. Dem Schild zufolge wird es wohl eine bodenständige Hardrock Platte sein, mit einer erdigen Produktion. Bärte und Flanellhemden entstehen vor dem geistigen Auge.

Eigentlich hätte man aber schon bei dem modernen Cover ahnen können, dass da was nicht stimmt. Was die Warnung auf der CD soll, möge mal jemand verstehen. Denn schon der erste Track „I Am I“ strotzt nur so vor Gitarreneffekten, Keyboards und abgefahrenen Strukturen. Zunächst sehr seltsam anzuhören, entfaltet sich das Stück schnell zu einem echten Ohrwurm. Cleaner Sprechgesang über harte Riffs, das Refrain besticht durch ein super eingesetztes Gitarrenpedal – irgendwie komisch, irgendwie klasse.

Leider ist damit der Höhepunkt des Albums auch schon vorbei. Was folgt ist solide Kost für Rocker, die bei Festivals lieber Bungalows mieten, als zu campen und sich bei Konzerten über Headbanger aufregen, deren Matten ihnen die Sicht nehmen. Alles recht harmlos. Die Soli von Gabriele Bellini sind gut, die Arrangements professionell, die Vocals belanglos. Bis auf den erwähnten Einstiegssong ist das ganze Album dermaßen ohne scharfe Kanten, dass man es zusammen mit Plastikscheren im Kindergarten zur Bastelstunde austeilen kann. Hier trifft Pop auf Nu Metal. Leider nicht als Crossover, sondern in der „Entweder, oder“ Variante.

Das ganze ist irgendwie so verwirrend, wie das Aussehen der Musiker. Kajal, Glatzen, Designerbärte und G-Star Kappen. So trifft auch auf dem Album hartes Geriffe auf Radiorefrains, progressive Stellen auf Grundschulmelodien, flinke Soli auf 08/15 Songs. Keine Ahnung, wer das hören soll. Sollte sich die Band mal zwischen Metal und „Italien sucht den Superstar“ entschieden haben, können wir gerne weiter reden.

31.03.2011

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