Psycroptic - Ob(Servant)

Review

Bislang standen die 1999 gegründeten Tasmanier PSYCROPTIC trotz durchweg guter Alben und einiger Tourneen (u. a. mit DEICIDE) nicht gerade im Fokus der Öffentlichkeit, was sich nun hoffentlich mit dem neuen Brecher „Ob(Servant)“ sowie gestärkt mit neuer Labelheimat im Rücken etwas ändern wird. Die Zeichen stehen jedenfalls auf Sturm, denn ihr neues, bereits viertes Album zeigt die Band weiter gereift und in bestmöglicher Form.

Natürlich dominiert noch immer aggressiver, brutaler, technisch äußerst anspruchsvoller Death Metal das Geschehen. Gefrickelt wird noch immer ganz schön heftig, aber dieses Mal songdienlicher denn je. Die neuen Kompositionen lassen es nun auch nicht an Eingängigkeit missen, so gibt es zuhauf treibend groovende Moshparts, was nicht nur mitreißend ist, sondern auch das heftige Material ungemein auflockert. Nunmehr steht der Song im Mittelpunkt, und nicht mehr wie in der Vergangenheit so sehr das zur Schaustellen der eigenen instrumentaltechnischen Fähigkeiten. So sind die Stücke nicht mehr ganz so komplex strukturiert wie das früher teilweise der Fall war, den progressiven Anspruch hat man aber beibehalten. Dabei wurde der Grind-Anteil nochmals etwas zurückgeschraubt und ist eigentlich kaum noch vorhanden. Dafür treten einige waschechte Heavy-Metal-Anleihen in den Vordergrund, was die Vielschichtigkeit dieser Kombination von Death Metal und Brutal Death mit etwas Thrash auf „Ob(Servant)“ weiter unterstreicht.

Durch die geschickt platzierten Breaks, die Nackenbrecherriffs, die geilen Leads und die teils vertrackten, präzisen Rhythmen, das große Abwechslungsreichtum und das treibende Tempo ergibt sich ein mörderisches, äußerst brutal knallendes Album, dessen starke Produktion die Durchschlagskraft der einzelnen Geschosse noch weiter erhöht. Intensiv, mächtig, tight, zerstörerisch, aggressiv und vielseitig. Ein gewaltiger Schritt nach Vorne!

Mit äußerst präziser Brutalität, Intensität und der genau richtigen Portion Groove schlagen uns die tasmanischen Teufel Psycroptic „Ob(Servant)“ um die Ohren. Ein Meisterwerk des mächtigen, technischen Death Metals.

23.09.2008

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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