Wer sich an die Coverversionen großer Popsongs der Eschweger Chartpunks THE BATES erinnert, kann sich in etwa ausrechnen, was einen mit dieser limitierten PSYCHOPUNCH-Nummer erwartet. Schon vor dem Einlegen der CD kann der geneigte Kenner vorhersagen, was da auf ihn zukommt. In gewohnt sympathisch-schnodderiger Art widmen sich die vier Schweden einem bunten Strauß von sechs musikalischen Opfern (u.a. ABBA („SOS“) und den SEX PISTOLS („Lonely Boy“)). Das hat natürlich den Vorteil, dass man die Platte, die es ohnehin nur auf Tour und bei einem großen deutschen Rockdevotionalien-Versandhandel zu erstehen gibt, blind kaufen kann und damit keinen Fehler macht. Auf der anderen Seite könnten miesepetrige Zeitgenossen hingegen ein Wort wie „Vorhersehbarkeit“ in den Mund nehmen. Wer sich den Spaß nicht gönnen will, soll das ruhig tun. Dass PSYCHOPUNCH in ihrem Rahmen durchaus wandlungsfähig sind, haben sie auf ihren vergangenen Alben gezeigt. Aber auch das soll nur eine Randnotiz für die Erbsenzähler sein.
Zugegeben, der BATES-Vergleich hinkt insofern, dass sich PSYCHOPUNCH nicht auf vielfach Abgefrühstücktes einlassen, sondern mit THE WILDHEARTS („My Baby Is A Headfuck“), THE RUBINOOS („Rock And Roll Is Dead“), DEAD BOYS („All This And More“) und SMACK („Good Morning Headache“) hauptsächlich Musik für Eingeweihte (nach-)machen. Dass sich die Covers vom Original nie großartig unterscheiden, hat aber auch bei ihnen Methode. Denn so kann man sich blind darauf verlassen, dass die Mucke ihre Freunde findet. Ebenso, wie die Fans sich blind darauf verlassen können, dass sie diese Freunde sein werden. Demnach ist diese Scheibe ein netter Quickie für Schnellentschlossene.
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