Psychonaut - Masters Of Procrastination

Review

Eins vorweg: Diese Band lässt sich eigentlich in keine Schublade stecken. Mal kommen Punk-Einflüsse ans Tageslicht, mal machen sich MOTÖRHEAD Einflüsse in den Songs be-merkbar, mal lässt die Band den Schweinerock schwingen und dann sind sie doch wieder Me-tal. Fakt ist, dass sich hier drei Filmfreaks ans Werk gemacht haben, die Welt zu rocken. Schon der Opener „Dark Lord“ (hört es euch an! Star Wars lässt grüßen!) geht in die Vollen und prescht einfach nur nach vorne, wobei ein Augenzwinkern im Text hier und da deutlich erkennbar ist. One, two, three, four und schon saust einem der nächste Track um die Ohren. „Steamroller“ ist eine Schweinerockhymne erster Klasse, die durch die punkigen Riffs und dem BAD RELIGION artigen Schlagzeug zu überzeugen weiß. Nahtlos wird an den nächsten Track „El Elph“ (klasse Titel übrigens) angeknüpft. Auch hier wird keine Spur langsamer ans Werk gegangen, im Gegenteil, die drei Jungs legen sogar noch einen drauf. Keine Ahnung, warum sich die Australier einen deutschen Namen für diesen Titel ausgesucht haben, aber „Scheisskampf“ hätte auch auf einer M.O.D. Langrille enthalten sein können. Mit einer Spiel-zeit von 1:30 Minuten verarbeiten die Jungs wohl ihre Einflüsse der eben genannten Band. Das anschließende „Thus Spake The Apes“ ist musikalisch eins der wertvollsten Stücke auf dem Album, hüstel. Na ja, ein Song ist das eigentlich nicht, eher eine Proberaumaufnahme der drei bekloppten Jungs, die sich wahrlich nicht allzu ernst nehmen. Mit „Confusion?Vertigo!“ ist wieder ein richtiger Song am Start. Ein uptempo Track mit einem geilen Gitarrensolo. „Rats“ heißt das folgende Stück. Textlich wird aus der Sicht von Ratten erzählt, die, wenn es kalt wird, sich ihre Löcher graben und in die Wohnung einer namentlich nicht genannten La-dy kommen um diese zu beißen. Solltet ihr Angst vor Mäusen haben, dann solltet ihr diesen Track besser meiden. Beim Song „Old Blood Rivers“ passiert eigentlich nicht viel. Der Song besteht halb aus einem Schlagzeug / Gitarren Intro, bevor zum Ende eine ordentliche Portion Hard Rock eingeflößt wird. Sehr merkwürdig. Oh, wenn wir schon bei merkwürdig sind. Der letzte Song und die Bandeigene Hymne „Psychonaut“ ist eine Sache für sich. Der Text ist eine Mixtur aus englisch und deutsch, der wohl eine Art Tribut an Bands wie RAMMSTEIN, SODOM und auch VENOM sein soll. Musikalisch geht es mit einer ordentlichen Portion Punk und Death Metal her. Ich weiß zwar nicht genau, was uns die Jungs mit diesem Track sagen wollen, aber ich glaube, dass die Mischung der Australischen Hitze und zu viel Alkohol den Verstand etwas herunterkommen lässt.

Selten habe ich so ein denkwürdiges Album wie dieses gehört. Ich kann nur jedem Empfehlen sich bei Interesse ein eigenes Bild dieses Tonträgers zu machen. Durch die relativ kurze Spiel-zeit sind Folgeschäden jedenfalls ausgeschlossen. Ich lass mich zur Sicherheit aber noch mal durchchecken, hab schon so ein komisches Augenzucken. Als Bonus haben die Jungs noch vier Videoclips auf die Scheibe gepackt, zwei Clips und zwei Liveaufnahmen, sowie sieben Bilder.

25.06.2006

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