Psychomantum - Genius Loci

Review

Bisher ist die Stadt Heidelberg für mich lediglich ein loser Name. Auch wenn mir hier und dort mal empfohlen wurde, wenn ich Zeit hätte, doch mal dorthin zu fahren, da der Ort wohl einige schöne Ecken haben soll. Was die Welt der Sagen und Mythen der Gegend um Heidelberg angeht, bin ich dagegen komplett ahnungslos. Hier kommen PSYCHOMANTUM ins Spiel, welche sich eben dieser Geschichten angenommen und sie mit einem passendem musikalischen Gerüst veredelt haben.

An dieser Stelle bedienen sich die Heidelberger einer Reihe von Ideen, wenngleich sie fast über die gesamte Dauer stark an SUMMONING erinnern. Die Ähnlichkeit zu den Österreichern kommt dabei nicht von ungefähr, gibt die Band diese doch als Haupteinfluss an. Das ist, auf „Genius Loci“ bezogen, aber überhaupt kein Problem, denn mit ihrer abwechslungsreichen Art und durchaus eigenen Ideen beugen sie einem Image als billiger Klon problemlos vor und kreieren so eine ganz eigene Bilderwelt, vor allem in Zusammenhang mit den Texten.

Musikalisch setzen auch PSYCHOMANTUM auf ausladende Keyboardteppiche, lassen rauschende, aber auch wundervoll melodische Gitarren ertönen und begeistern mit dem Einsatz von Geige, Bläsern und ähnlichem, welche bereits „Ein Fluch Und Seine Erfüllung“ zu einer absoluten Sucht werden lässt. So versteht es sich fast von selbst, dass neben einigen Tempowechseln auch die krächzenden Vocals mit dazu beitragen, dass die überlangen Stücke auf „Genius Loki“ einen wesentlich mehr fesseln, als ermüden.

„Genius Loki“ wirkt wie ein spannendes Buch, welches mit jedem neuen Kapitel zu begeistern weiß und trotz durchgehend erkennbarem roten Faden immer wieder eine kleine Überraschung bereit hält. Wer also mit SUMMONING etwas anfangen kann, ist herzlich eingeladen der Geschichtsstunde PSYCHOMANTUMs zu lauschen und ich werde mich jetzt definitv darum bemühen, mir noch die Geschichten von „…Vorzeiten…“ zu besorgen, denn „Genius Loci“ weckt definitiv das Bedürfnis nach mehr.

11.12.2009

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1 Kommentar zu Psychomantum - Genius Loci

  1. Anonymous sagt:

    Meine Begeisterung hielt sich anfangs doch sehr in Grenzen, was zum einen am dünnen Sound lag (klingt wirklich wie eine schwache Hörnix- Produktion), zum anderen am eher kartoffelig programmierten Schlagzeug. Dennoch konnte ich mich "Genius Loci" als Summoning- Fan nicht entziehen, denn mit zunehmender Hördauer reifte die Erkenntnis: Für manche Songs auf dem Silberling würden sich Protector & Silenius durchaus nicht schämen. Bleibt nur, Psychomantum Glück & besseren Sound und vielleicht einen Drummer aus Fleisch und Blut für die Zukunft zu wünschen.

    6/10