Wer zwischendurch nichts gegen eine Portion räudigen Rock ’n‘ Rolls einzuwenden hat, der darf bedenkenlos bei den Ruhrpott-Urgesteinen PSYCHOLOVE reinhören. Der ehemalige SODOM-Gitarrist Andy Brings, der heute gerne mal an der Seite von amerikanischen Szeneikonen den Rock-Barden vom Stapel lässt, hat der Band zu einem passenden, nicht perfekten, aber auch nicht zu stümperhaften Sound verholfen. Die Songs selbst stimmen auch, lassen sich am ehesten mit skandinavischen Bands wie PSYCHPUNCH oder GLUECIFER vergleichen und bieten Fans des Genres exakt das, was sie haben wollen.
Einen richtig schwachen Song gibt es nicht, vor Allem Mirk Stars ziemlich raues Organ, das trotzdem melodisch tönt, wenn es nötig ist, verleiht dem Sound seinen erstklassigen Charakter. Mit „Candlelight“ gibt es sogar einen etwas ruhigeren Song, ansonsten wird das Gaspedal gehörig durchgetreten. „Hardcore Rock ’n‘ Roll“ klingt nach Spaß und guter Laune, nach schnökelloser Rockmusik, bei der zu viel Denken und wenig Herz bestraft wird. Keiner der beteiligten Musiker (Mirk und Gitarrist Jimmy Idle haben noch einige Freunde ins Studion gezerrt) begeht diesen Fehler jedoch. Der Titelsong mag ein Anspieltipp sein, genauso der wirklich qualmende Opener „Acid Wings“, einzelne Songs hervorzuheben wird dem Gesamteindruck jedoch nicht gerecht.
Musikfans, die immer eine Herausforderung suchen, sind sicherlich nicht die Zielgruppe der Band, Rock ’n‘ Roll-Liebhaber, die es sich gerne mal schmutzig besorgen lassen, machen allerdings nichts falsch, wenn sie der Band ihre Aufmerksamkeit schenken.
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