Psychofagist - The Optician

Review

Jeder Versuch, ein „normales“ Review über die EP „The Optician“ der Italiener von PSYCHOFAGIST zu schreiben, ist von vorhinein zum Scheitern verurteilt. Allein schon deshalb, weil es der abgedrehten Musik einfach nicht gerecht würde. Normal ist hier nämlich nichts. Versuchen möchte ich es trotzdem.

Erstmal die blanken Fakten: Auf der EP sind ganze zwei Songs und davon ist auch nur ein Song im Studio aufgenommen worden. Bei dem Anderen scheint es sich um einen Live-Mitschnitt zu handeln. Spielzeit: Sechs Minuten und acht Sekunden. Mehr würde wahrscheinlich auch niemand vertragen. Die Besetzung der Truppe liest sich nicht gerade wie eine klassische Viermann-Band. Zwei Saxophone, eine Flöte, ein Keyboard und etwas, was sich Metak Weevil nennt. Dabei handelt es sich im Grunde um eine Tretmine für die Gitarre, der man mittels verschiedener Modulationen absolut abgefahrene Sounds entlocken kann. Ok, klingt schon recht eigenwillig und das ist es auch.

Der erstes Song nämlich geht ungefähr so: Quiek, quiek, blööök, Grind, knüppel, schepper, grunz, boing, boing, Zirkuspart, ladida, Grind, Blast, gröhl, Break, schiefer Takt, komisches Geräusch, Break, Saxophon-Furz, Blast, komisches Geräusch, komisches Geräusch, Geflüster, alles zusammen, Swing-Part, schiefer Ton, Grind, Blast, Chaos, jeder macht was er will, psychadelic, lustiger Part, einmal die Tonleiter runter und da capo al fine, nur anders.

Nach dieser vierminütigen LSD-Trip-Vertonung mutet der zweite Song fast schon bieder an. Solider Grindcore im zwei Minuten Bereich. Technisch auf der Höhe der Zeit. Der Sound ist für einen Live-Mitschnitt ziemlich gut und schön transparent abgemischt.
Aber jetzt mal Butter bei die Fische: Versteht eigentlich irgendjemand dieses musikalische Kauderwelsch? Klar, musikalische Freiheit wird heutzutage öfter zu Gunsten der Verkaufzahlen den Löwen zum Fraß vorgeworfen, aber ich kann „The Optician“ beim besten Willen nichts abgewinnen. Sind sie zu abgedreht, bin ich zu normal! Oder doch andersherum? Keine Ahnung = keine Wertung.

10.07.2009

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1 Kommentar zu Psychofagist - The Optician

  1. Viohhazard sagt:

    Respekt Herr Redakteur für die ehrliche „keine Wertung“! Wenn man sich nicht sicher ist, lieber nicht bewerten – auch das ist ein Zeichen von Größe. Finde ich gut, ehrlich und ganz anders wie im Fall der neuen Profanity, die hier von jemanden beurteilt wurde, der von vornherein mit der Musik nichts anfangen kann. Dazu noch die kritischen Kommentare ausblenden damit es schnell vergessen wird … tolle Art den Leser mundtot zu machen, frei nach dem Motto: Austeilen ja, einstecken (eingestehen) nein.
    Summa summarum: Hut ab Radu, fairplay Fahne schwingt bei Dir ganz oben, weiter so 🙂