Psychofagist - Songs Of Faint And Distortion

Review

Sack Zement, ich habe schon länger nicht mehr solch ein schwer zu verdauendes Album gehört, wie dieses hier. Weiter geht mir spontan der Begriff „Krawallcombo“ durch den Kopf, mit dem Zusatz, dass das keineswegs negativ gemeint ist. Wirklich positiv allerdings auch nicht, denn das, was die Italiener PSYCHOFAGIST auf ihrem neuen Langeisen fabriziert haben, ist schon verdammt harter Tobak, aber so richtig starker Tobak! Das Zeugs hier will erstmal amtlich gestopft werden, bevor man es genießen kann…

Puh, also womit beginnen? PSYCHOFAGIST waren stets bemüht um nonkonforme Musik und haben schon immer ihre eigene Birne durchgesetzt. Schräge, disharmonische Musik, Blast-Garanaten in Kombi mit wildem Herumgeriffe und wirres, abstrakt wirkendes Getüdel an den Instrumenten. Manche nennen es Avantgarde, Kunst und Können, andere wiederum Dreck, Müll und heilloses Durcheinander. So wie PSYCHOFAGIST könnten THE DILLINGER ESCAPE PLAN klingen, wenn sie mehr Drogen nehmen, sich auf ihren metallischen Anteil reduzieren und alle harmonisch melodischen Parts streichen würden.

Ich denke, ich muss mich an dieser Stelle bereits korrigieren: Das Album ist nicht schwer verdaulich, sondern nur dann zu genießen, wenn man seit mindestens 15 Jahren schwer Lachgasabhängig ist und mit den regulären Musik- und Hörgewohnheiten grundsätzlich in Konfrontation gehen will. Ansonsten kann man „Songs Of Faint And Distortion“ nicht genießen. Allein die Songtitel lassen ein wenig schmunzeln und fordern auf, die passenden Bands, bzw. den passenden Titel dazu zu finden. Na?

Am Ende bleibt ein Album, das nach Old-School-Marnier produziert wurde, dabei definitiv einige Kritikpunkte einstecken muss und ein Inhalt, der, tja, eben kaum hörbar ist. Ich stehe auf abgefahrene Sachen, aber das hier kann man nur hören, wenn man im Begriff ist, den Styx zu überqueren. Dass die Band hier mit den Noise-Spezialisten NAPALMED zusammengearbeitet hat, sollte vielleicht noch am Rande erwähnt werden, macht die Chose hier aber auch nicht spannender.

Wie bitte? Subjektiv, Geschmacksfrage, keine Ahnung von der Musik, mit dem falschen Fuß aufgestanden?
Von mir aus… Geschenkt! Solange ich das hier nicht noch einmal hören muss, ist alles gut.

08.05.2013

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1 Kommentar zu Psychofagist - Songs Of Faint And Distortion

  1. Anton Kostudis sagt:

    Tja…ist halt krass. Aber krass ist das neue geil. Oder so.

    Nee, naja…hast schon recht…

    5/10