Die Briten PSYCHLONA verbinden auf ihrem vierten Album „Warped Vision“ das staubige Erbe des Desert Rock mit spacigen Zutaten und einem guten Schuss Psychedelia. Sprich: Fuzzige Gitarrenriffs treffen auf einen walzenden Groove, die angenehme Stimme von Bandleader Phil Hey ist schön verhallt und nicht nur die atmosphärischen Zwischenstücke machen deutlich, dass da der Kopf gleich in mehrfacher Hinsicht über den Wolken schwebt. Und wenn KYUSS und FU MANCHU als Einflüsse genannt werden und HAWKWIND und (alte) PINK FLOYD gestreift werden, schwingt nicht nur bei den Gitarrensoli ein wilder BLACK SABBATH-Vibe mit.
PSYCHLONA: brillante Liveband
Was schön ist: PSYCHLONA gelten nicht nur als brillante Liveband, die ihren Sound auf den Bühnenbrettern zur vollen Entfaltung bringen, sondern sie haben ihre acht Stücken mit einem nicht zu trockenen Sound konserviert. Das ist ja häufig der Fall, dass der Sound auf Platte nicht die volle Kraft entfaltet und pappig klingt. Nicht hier: Die Gitarren und das Schlagzeug klingen schön fett, und der Gesang ist so unprätentiös (aber dafür schön verhallt), dass man keine Extravaganzen vermisst.
„Warped Vision“ unterhält
Womit wir bei den Songs auf „Warped Vision“ angelangt sind: Klar, die werden live bestens funktionieren, aber es ist nicht so, als wären die acht Songs irgendwie schmucklos. Vielmehr hat man das Gefühl, dass hinter jedem Song eine Idee steckt – sei es als Gesangsmelodie oder als Gitarrenlead, sei es durch die erzeugte Atmosphäre oder den Groove. Und selbst wenn man unter dieser Prämisse keine irgendwie gearteten Hits identifizieren wird, so hat doch jedes der Stücke seine Berechtigung. Alles in allem wird man mit „Warped Vision“ eine Dreiviertelstunde gut unterhalten – das ist alles, was das Album verspricht, und dieses Versprechen löst es ein. Nicht mehr und nicht weniger.
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