Pryapisme - Hyperblast Super Collider

Catpocalypse! Mal ehrlich, die Franzosen haben ganz derb einen am Brett. Allein das Video zum Aufmacher „Un druide est giboyeux lorsqu’il se prend pour un neutrino“ – Avantgarde-Metal-Hardcore-Techno-8-Bit-Massaker! Epileptiker seien vorgewarnt, bei dieser Stroboskop-Internetmem-Orgie spritzt der Schaum von ganz alleine.

Aber jetzt mal ernsthaft: Was PRYAPISME hier anrichten, ist herrlich. Wer den Avantgarde-Riffhammer kreiseln lässt, um damit den SID-Chip des Brotkastens zu zertrümmern und gleichzeitig noch Thomas Newman zitiert, nicht ohne das obligatorische Dubstep-Element („Random Jean Vigo“), der scheut sich auch nicht, Grindcore-Blastbeats und Black-Metal-Hass wie weißen Phosphor in die Wunde zu streuen. Die Katze kackt auf Kategorien! Grumpy cat kann einpacken!
Miese Laune bekommen hier höchstens Einbahnstraßenfahrer, Scheuklappenträger und Bergaufbremser. „Hyperblast Super Collider“ ist genau der richtige Soundtrack für Geschmacksanarchisten, die mit der Kettensäge die Lounge dekorieren und für das Saxophon keine Klischeelizenz benötigen. Die schottischen Dudelsäcken mit Drum’n’Bass den Marsch blasen. Die selbst vor Mussorgsky nicht Halt machen.

Was sich hier nach einer hoffnungslos überanstrengten Stilsauerei anhört, entpuppt schon nach sehr kurzer Eingewöhnungsphase als hervorragend arrangiertes, kontrolliertes Chaos – Chaos als Naturzustand, den Menschen nur allzu gern zurechtbiegen und Schranken weisen wollen. PRYAPISME hingegen scheinen sich vollkommen treiben zu lassen, auf einer Reise, die derartige Grenzen nicht kennt. Wie ein Blitz, der in das Grundfundament ‚heavy metal‘ einschlägt, aber in unzählige Verästelungen aufsplittert. Gefällt mir. Gefällt wohl jedem mit einem entsprechend aufgeschlossenen Jazz-Bewusstsein. Gefällt, wenn man mit der Axt im Schädel die Hüfte im Disco-Beat schwingt. Und außerdem: KITTIEKITTIEKITTIECAT!!