Achtung, es folgt ein Warnhinweis! Leute, die auf musikalisch unheimlich schwere Brocken stehen, die man sich mit einer Engelsgeduld erarbeiten muss, dürfen weiterlesen. Alle anderen, die es lieber eingängiger und entspannender mögen, klicken bitte wegen drohender Gesundheitsschäden sofort weiter. Was einem die Slowaken von PROTEST mit ihrem zweiten Album „About Human Idols“ hier zum Fraß vorwerfen, ist beileibe nicht leicht verdaulich und dürfte bei vielen für Verstopfung und/oder frustirerte, gestresste Gesichter sorgen. Dabei geht eigentlich alles recht harmlos los. Der Opener „Nothing But Grim Emptiness“ knattert in zugänglicher Manier aus den Boxen. Technisch anspruchsvoller Death Metal, wie man ihn u.a. von CYNIC kennt. Auch das darauffolgende „Shadowland“ ist noch als straight zu bezeichnen, wobei schon vereinzelte, neo-thrashige Klampfenquietschereien den kommenden Stilmischmasch-Overkill ankündigen. Einzig gesanglich bleibt man grunzend und röchelkreischend vollständig dem Todesblei treu. Musikalisch wird es hingegen ab „World Is Just A Comics Full Of Fear And Pain“ vogelwild. Der Refrain dieses Songs ist z.B. eindeutig New Metal-lastig ausgefallen, wird aber von einem traditionellen Gitarrenpart fortgesetzt und geht schlußendlich in eine funky Bridge über. „Twilight Of Gods“ ist breaktechnisch fast genauso verwurschtelt und konfus, gefällt jedoch im Mittelteil durchweg mit einer Anlehnung an alte TIAMAT. Und es wird noch schlimmer: „The Tree Of Ages Does Not Breathe Anymore“ beginnt pyschedelisch-funkig (neue AMORPHIS meet RED HOT CHILI PEPPERS), um mittig PANTERAs „Cowboys From Hell“ riffmäßig Tribut zu zollen und mit Blastbeats zu enden. Aber was ist das? Ist eine Steigerung immer noch möglich? Trompeten? Jazz in Kombination mit Death Metal-Grunts dringt an mein Ohr („And Will Join All Of Them Forever“). Da überraschen mich die unverkennbare KORN-Schlagseite am Anfang und das rhythmisch völlig zerhackte Geknüppel im Mittelteil von „Life Without Illusions“ schon gar nicht mehr, bevor „About Human Idols“ mit seinem melodiösesten Stück „The Black Face Of Mankind“ zu Ende geht. Hmm…was ziehe ich jetzt für ein Fazit? An vielen Stellen schnalzt man wirklich anerkennend mit der Zunge und staunt über den kreativen Ideenreichtum von PROTEST. Andererseits möchte man aufgrund der Konfusion und Abgedrehtheit, die das Songwriting manchmal aufweist, einfach nur wegrennen. Ganz ehrlich, diese Scheibe hat was, aber ich verstehe sie nicht 100%ig. Stranges Teil!
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