Prong - Carved Into Stone

Review

PRONG haben ein Problem: Egal, was sie auch machen bzw. veröffentlichen, alles wird mit dem Megahit „Snap Your Fingers, Snap Your Neck“ von „Cleansing“ verglichen. Auf der einen Seite ist solch ein Hit natürlich ein Segen, denn vielleicht wären PRONG ohne diese Nummer gar nicht mehr am Start. Aber Tommy Victor (Gesang, Gitarre) ist natürlich auch ein Stehaufmännchen und hält die Gabel auch 18 Jahre nach „Cleansing“ immer noch hoch. Und das mit Stolz und vor allem mit gutklassigen Veröffentlichungen.

Denn fünf Jahre nach „Power Of The Damager“ legen PRONG mit „Carved Into Stone“ ordentlich nach. Der Kurs, der schon auf „Power Of The Damager“ eingeschlagen wurde, wird auf „Carved Into Stone“ gnadenlos weitergefahren. Und das ist auch gut so. Denn die hier herrschende Agressivität, gepaart mit den Grooveattacken von Mister Victor persönlich, stehen der Scheibe sehr gut zu Gesicht. Hier und da wird der Eindruck erweckt, als ob PRONG ihren Kritikern zeigen möchten, dass sie noch immer zu den stärksten Vertretern des/der Genres gehören (können).

Das haben die Mannen mit Nummern wie „Ammunition“, „Revenge…Best Served Cold“, „State Of Rebellion“ (welches vielleicht nicht ganz zufällig nach „Snap Your Fingers, Snap Your Neck“ klingt), „Put Myself To Sleep“ (das eingängigste Stück des Albums, welches mit einem Hammer-Solo daherkommt), „List Of Grievances“ (hier kommen die Punkeinflüsse deutlich durch) oder dem Groovemonster „Subtract“ ordentlich dargelegt. Die Stücke gehören ohne Zweifel zu den stärksten Ergüssen aus dem Hause PRONG seit dem Album „Rude Awakening“ und dürften nicht nur Fans gefallen.

Es helfen freilich die besten Songs nichts, wenn der Sound nichts taugt…das ist hier jedoch nicht der Fall. Die Klangwand wird einem redensartlich ins Gesicht geschmissen. Die Gitarren kommen fett daher, vor allem dann, wenn die Soli zumn Einsatz kommen. Tommys Gesang steht natürlich wie immer im Vordergrund, lässt aber genug Platz für die Instrumente.

Trotz einigen Abzügen in der B-Note (nicht alle Tracks fesseln den Hörer gänzlich), verdient das Werk eine Bewertung im oberen Bereich. Fans werden dem natürlich zustimmen, aber auch Metalheads, die PRONG nur aus vergangenen Tagen kennen sei gesagt: sie haben wieder Blut geleckt und wollen es noch einmal wissen.

19.04.2012
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