Profanatica - The Curling Flame Of Blasphemy

Review

Galerie mit 8 Bildern: Profanatica - Tyrant Festival 2018

Der INCANTATION-Ableger PROFANATICA gehörte mal zum krassesten, krankesten und – im allerbesten Sinne – abartigsten, was Black-Metal-Amerika zu bieten hatte. Das war aber scheinbar nur bis 2013 der Fall, denn während das 2013er-Album „Thy Kingdom Cum“ noch im besten Mittelfinger-Stil daherrödelte, muss man sich nun fragen, welcher Teuf… ähm, Gott die drei Herren aus Connecticut bei ihrem neuen Studiowerk „The Curling Flame Of Blasphemy“ geritten hat. Das Album zieht sich über 36 Minuten fast ausschließlichen Midtempos, und auch die seltenen Uptempo-Ausbrecher sind nicht richtig schnell, sondern eher so-lala-flott.

„The Curling Flame Of Blasphemy“: Black Metal mit Handbremse

Aber mal gesittet: Dass eine Band wie PROFANATICA kein schlechtes Album aufnehmen kann und wird, sollte klar sein, und in der Tat ist „The Curling Flame Of Blasphemy“ nicht schlecht. Die zehn Songs sind ziemlich finster, bieten durchaus den einen oder anderen Höhepunkt, und vor allem das fiese Gekrächzkreische von Drummer und Sänger Paul Ledney ist wie immer ein Hinhörer. Aber PROFANATICA waren früher so viel kompromissloser, härter, abartiger als sie sich auf ihrem neuen Album zeigen, dass „The Curling Flame Of Blasphemy“ da nur als Ausrutscher gelten kann. Stilistisch ist das Album dabei nach wie vor eindeutig PROFANATICA, aber es klingt eben zurückgezogener, wie mit angezogener Handbremse … Kompromisslos ist was anderes!

So lahm waren PROFANATICA noch nie!

Und sonst so? Wer PROFANATICA schon immer eher wegen des Drumherums als wegen der Musik geil fand, wird auch anno 2016 voll bedient – Titel wie „Ordained In Bile“, „Yahweh Rejected“, „Bleed Heavenly Kingdom“ oder „Vile Blessing“ sprechen für sich, ebenso das einmal mehr großartige Cover-Artwork. Wem das reicht: bitte. Aber musikalisch hapert’s einfach … wie gesagt, „The Curling Flame Of Blasphemy“ ist nicht schlecht. Aber im Kontext der Diskografie von PROFANATICA betrachtet, kann das Album nur als enttäuschend gelten.

05.08.2016

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