Procession - The Cult Of Disease

Review

Vor gut zwei Jahren schon haben die chilenisch-schwedischen Doomer mit dieser EP aufhorchen lassen und damit nicht nur in Liebhaberkreisen für Furore zu sorgen gewusst. Klaro, Doom in epischem Breitwandformat wird wohl auf ewige Zeiten ein Nischenprodukt bleiben, doch jenes Klientel ist dafür eines der wohl treuesten und loyalsten überhaupt.

Von daher sollte es auch keinerlei Diskussionen geben, ob es denn Sinn macht, eine EP einer Band aus Chile überhaupt als Vinyl-Edition aufzulegen. Und ob! Zum einen, weil die Truppe rund um Felipe Plaza mit zum Essentiellsten zählt, was im epischen Doom Metal in den letzten Monaten/Jahren in Erscheinung getreten ist, und zum anderen, weil man soundtechnisch wohl noch ein wenig mehr „Wärme“ aus den Boxen vernehmen können wird.

Als zusätzlicher Bonus (im wahrsten Sinne des Wortes) erweist sich der Umstand, dass man sich nach der eigentlichen EP auf der B-Seite das mittlerweile ausverkaufte, vergriffene „Burn“-Demo aus dem Jahr 2008 zu Gemüte führen kann. Die drei Songs der EP an sich lassen selbstredend sofort erkennen, an welchen Ikonen man sich im Lager der Band orientiert. Wer also CANDLEMASS und SOLITUDE AETURNUS zu seinen Faves zählt, ist hier definitiv an der richtigen Adresse, wobei man zusätzlich noch erwähnen muss, dass Felipes Stimme auch an REVEREND BIZARREs Albert Witchfinder denken lässt.

Für Doom-Lunatics also ohnehin ein Pflichtkauf – noch dazu, da man anhand des Demos erkennen kann, dass die schwermetallische Epik in der Frühzeit der Band noch nicht ganz so dramatisch ausgeprägt war und man so auch die Inspiration von „dreckigeren“ Kollegen wie den Herrschaften von SAINT VITUS erkennen kann.

Als Fingerzeig in die momentane Richtung lässt sich aber das mit diversen MERCYFUL-FATE-Harmonien ausgestattete Juwel namens „The Road To The Gravegarden“ bezeichen. Wer bei diesem Refrain nicht sofort mit losmarschiert (ihr wisst wohin …), dem ist schlichtweg nicht mehr zu helfen. Amen.

20.10.2011
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