Procession - The Cult Of Disease

Review

PROCESSION aus Chile waren eine der wenigen Bands, welche ich dieses Jahr auf dem Doom Shall Rise Festival aufgrund ihres frühen Auftritts leider verpasste. Wirklich schade, nachdem ich mir nun die „The Cult Of Disease“ EP, das erste offizielle Lebenszeichen der Truppe, um die Ohren dröhnen lasse. Die Band spielt staubtrockenen, puren True Doom Metal.

Dabei verstehen es PROCESSION schon ganz gut, wie man ausladenden, amtlichen und schwermütig-dunklen epischen Doom in Reinkultur wunderbar zelebriert. Der siebenminütige Opener „Raven Of Disease“ stellt die Marschrichtung unmissverständlich dar: ultraschwere, fette Riffs, rauer, angenehm erdiger und dramatischer Gesang, einige flottere Parts, ansonsten aber viel zähflüssige Lava. Das folgende, drückende „Like A Plague Upon The Earth“ ist etwas kürzer, knackiger und durchgehend schneller gehalten, dabei mit einer glänzenden Hookline versehen, quasi der eingängige Rocksong der Scheibe. Das epische, sehr getragene, über 11 Minuten lange „The Funeral Of An Age“ drückt und walzt dann noch mehr, das Stück schleppt sich unheimlich gemächlich daher, mit hypnotisierenden, tonnenschweren Riffs und eindringlichem Gesang. Eindeutig der Höhepunkt der EP. „Down The River Of Corpses“ ist eine ganze Spur straighter und erdiger, während „Road To The Gravegarden“ mit harmonischen, teils gedoppelten, elegischen Gitarren- und Gesangsmelodien und starkem Refrain besticht. „Incinerate“ ist wieder ein direkter Doom Rocker vor dem Herrn.

Einen völlig neuen Weg bestreiten PROCESSION indes absolut nicht. Man hört hier doch eindeutig, dass die Chilenen verdammt viel REVEREND BIZARRE, WARNING, CANDLEMASS, SAINT VITUS und SOLITUDE AETURNUS gehört haben. Passend dazu präsentiert sich der organische, schwere und authentische Sound. Doom Over The World!

13.05.2009

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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