Bei der letzten Ausgabe des „Hammer Of Doom“-Festivals soll diese Band ja einen sensationellen Auftritt abgeliefert haben, was nach dem Genuss ihres aktuellen Silberlings „Destroyers Of The Faith“ und einer halbwegs vorhandenen Vorstellungskraft auch von allen „Daheimgebliebenen“ nachvollzogen werden kann.
Der Name des genannte Festivals lässt ohnehin sofort an CANDLEMASS denken und von daher wird selbst jener Zeitgenosse, der bislang mit der Musik dieser Truppe, bei der es sich um ein weiteres Betätigungsfeld des momentan in Schweden lebenden Chilenen Felipe Plaza Kutzbach handelt, der uns zuletzt mit „Solve Et Coagula“, der ersten EP von CAPILLA ARDIENTE erfreut hat, noch nicht firm ist, seine Öhrchen spitzen.
Auf „Destroyers Of The Faith“ kredenzt uns Felipe, der zuletzt von den Schweden Uno Bruniusson (Drums; IN SOLITUDE) und Jonas Pedersen (Bass; STRYCHNOS) begleitet wurde, herrlich elegischen Doom Metal in traditioneller, stark an SOLITUDE AETURNUS und CANDLEMASS angelehnter, ungemein dramatisch arrangierter Form und das auf durchwegs hohem Niveau.
Zwar kommt Felipe stimmlich noch nicht ganz an Robert Lowe und Messiah Marcolin heran, doch hinsichtlich der Ausdruckskraft und des Pathos in den Stimmbändern weiß der Kerl seine Songs bereits perfekt zu intonieren. Im direkten Vergleich zu den aktuellen Werken der schwedischen Ikone fällt auf, dass PROCESSION auf etwaige „Tempo-Attacken“ vollständig verzichten und die gesamte Spielzeit über pure Langsamkeit in epischer Form zelebrieren.
Als besonders interessanten Aspekt möchte ich zusätzlich noch anführen, dass es der Truppe in „Chants Of The Nameless“ sogar gelingt einen Hauch PRIMORDIAL’scher Dramatik versprühen zu können. Auch wenn keinerlei stilistische Gemeinsamkeiten auszumachen sind, weiß diese Nummer mit demselben, geradezu beängstigenden Gänsehaut-Faktor aus den Boxen zu kommen, wie so manches Epos der Iren.
Die „Hammer Of Doom“ -Stammgäste haben PROCESSION ohnehin für sich gewinnen können, allen anderen sei unbedingt mitgeteilt, sich „Destroyers Of The Faith“ nicht entgehen zu lassen, denn dieses Album, das via High Roller Records auch als Vinyl-Edition zu erhalten ist, muss schlichtweg mit zu den Genre-Highlights des Jahres gezählt werden.
So ein ehrliches, majestätisches Doom Album – gut runter wie Öl.