Pro-Pain - Absolute Power

Review

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Das letzte Album spaltete die PRO-PAIN Gemeinde wie kaum ein anderes. Den einen war es zu soft, den anderen nicht soft genug, zu wenig old-school, zu viel Tralala… Mir persönlich lief es gut rein, allen Unkenrufen zum Trotz. Daher war ich sehr gespannt auf den jüngsten Nachwuchs der Crossover/Hardcore/Metal-Familie rund um Gary Meskil. „Absolute Power“ so der Titel, der viel verheißt. Die Dauer von zwei Jahren seit der vorangegangenen Veröffentlichung spielen im Kontext des Werdegangs von Mister Meskil, durchaus vergleichbar mit dem der Uralt-Schildkröte aus der unendlichen Geschichte ohnehin keine Rolle, es darf aber betont werden, dass sich das Veröffentlichungsrad der Band kontinuierlich dreht.

Zu hören sind für 37 Minuten ein glasklar definierter Mix aus allem Möglichen. „Unrestrained“ knallt als old-schoolige Harcore-Granate vor den Latz. „Destroy The Enemy“ steht, was den Härtegrad anbelangt dem Vorgänger in nichts nach, wenn auch etwas komplexer. Starkes Drumming, stellenweise mit SEPULTURA mäßigem Bingo-Bongo-Getrommel, dicke Gitarrenwände und das gewohnt unfreundliche Hassorgan lassen den Song auf live exzellent wirken. Thrash gibt’s bei „Stand My Ground“ auch wieder mal geboten, mit freundlicher Unterstützung von SCHMIER, den ich persönlich nicht so spitze finde, dessen Stimme sich glücklicherweise aber mehr im Hintergrund hält. Dann, ja dann kommt mein Highlight auf „Absolute Power“: „Road To Nowhere“. Mit PRO-PAIN aus den Uhrzeiten hat das vergleichsweise nicht mehr besonders viel zu tun, denn hier regiert König Metal, coole Melodien und groovende Gitarrenriffs.

Von einem Extrem geht es ja bekanntlich ins nächste und so werden die Metaller von den Punks mit zehn Kisten Bier und „AWOL“ abgelöst. „Hell On Earth“ und „Divided We Stand“ gehen unglücklicherweise an mir vorbei und klauen wichtige Punkte in der Gesamtbewertung. Aufhorchen muss ich erst wieder beim Chart-Rock verdächtigen „Gone Rogue (I Apologize)“. Rein musikalisch würde das Stück auch erstklassig auf die „No End In Sight“ passen. Fans der ersten Stunden und zwar nur der ersten Stunden werden damit nichts anfangen können, allen anderen können ruhig ein Ohr riskieren. Das Kinn kippt mir erst nach unten, als ich „Hate Coalition“ zu hören bekomme. Was ist denn hier los? PRO-PAIN goes Death-Metal? Blastbeat-Einlagen, extremes Drumming an allen Ecken und Enden, auf finster getrimmte Melodien, tiefe Growls? Tatsächlich. Für was ein neuer Drummer so alles gut ist.

Was soll man dazu nun sagen? PRO-PAIN haben weiter experimentiert, sich seit der letzten Scheibe weiterentwickelt. Den Nörglern aus 2008 sei zu sagen, dass sie immer noch melodisch sind, allerdings eine ordentliche Portion Wumms draufgelegt haben. Das sie immer noch nach sich selbst klingen, dürfte nach der zweite Platte klar gewesen sein. Der Stilwechsel fällt also aus. Was bleibt ist ein starkes Album, das aus einer Fülle von großteils sehr gut umgesetzten Ideen besteht und das konstant hohe Niveau der Band bestätigt. Recht machen kann man es ohnehin nicht jedem, selbst wenn die Energie noch so sprudelt.

04.05.2010

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