Privateer - The Traitors

Review

Mit „The Traitors“ legen PRIVATEER ihr Erstgeborenes vor. Und schon vom ersten Takt an ist klar, dass sich die fünf Polen lange mit HELLOWEEN beschäftigt haben – insbesondere mit des Keepers zweitem Schlüsselbund. Treibender Power Metal, wie ihn die Kürbisse auf ihren Klassikern noch ein wenig zügiger zu spielen pflegten, findet sich auch auf „The Traitors“. Was mir allerdings die Beschreibung „climatic heavy-metal“ auf dem Promozettel sagen will, ist mir irgendwie schleierhaft. Klimafreundliches Schwermetall? Gibt’s das?

Zumindest ist es für den gemeinen Metaller leicht verträglich. Denn wirklich mitnehmen tut einen das Material nicht. Bis auf den Opener „A Flaming Bath“, der wirklich frappierend an „Eagle Fly Free“ erinnert, sind Hits zwar Fehlanzeige, schlecht ist „The Traitors“ dadurch aber noch lange nicht. Vielmehr ist die Scheibe eine derer, die so nebenher plätschern, einen nicht wirklich vom Hocker reißen, aber doch das eine oder andere mal interessiert hinhören lassen.

Hauptmanko der Band ist der zwar nicht penetrante, aber dennoch unüberhörbare Akzent des Sängers. Auch wenn ein polnischer Akzent bei Frauen wie Sex zum Anhören ist (hallo Karo!;), so wirkt er bei männlichen Zeitgenossen – und dazu noch gesungen – ziemlich dilettantisch. Ebenso fallen die Keyboards in die Kategorie Flohmarkt. Zu cheesy ist der Eindruck, den sie hinterlassen. Sollte es die Band schaffen, ein paar prägnantere Songs, wie den erwähnten Opener, zu schreiben, dem Sänger die Zunge zurechtzurücken und die Keyboards in die Ecke zu stellen, könnten sie für HELLOWEEN das werden, was MAJESTY für MANOWAR sind.

18.06.2007
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