Prisma - Collusion

Review

Ich habe das Gefühl, momentan werden wir so ein bisschen von Progressive Rock überschwemmt. Ein weiteres Produkt dieser Stilrichtung ist „Collusion“ von PRISMA. Erneut handelt es sich dabei um eine Schweizer Band, die hier ihr selbstproduziertes Debut abliefert.

Wer sich unter den Progressive Rockern von TOOL was vorstellen kann, der weiß auch wie sich PRISMA anhören, denn die Einflüsse klingen überall durch. Herausgekommen ist eine äußerst frickelige Angelegenheit. Ein Rhythmus wird nicht sehr lange beibehalten, eine Stimmung kann sich kaum aufbauen, bevor sie ziemlich radikal wieder abgeschnitten wird – progressive Spontanität eben. Es wird mit allen Mitteln gearbeitet, die bei dieser Spielart Verwendung finden: Breaks, Tempo- und Rhythmuswechseln, Stummungsänderungen und recht unterschiedlichen Gesangsarten, die desöfteren auch technisch verzerrt werden. Für mich klingt das teilweise wie in einer Jam-Session, aber mir ist durchaus klar, dass dies gewollt ist. Die Gitarren verbreiten oft eine luftschneidende Kälte und nur dem variablen Gesang gelingt es bisweilen, kurze atmosphärische Augenblicke darzustellen. Bass und Drums unterstützen den frickeligen Gesamteindruck. Interessant klingen die Arrangements mit Streichern, die gelegentlich eingebaut werden und nicht nur etwas Wärme mit sich bringen sondern auch für Abwechslung sorgen.

Ich will den Jungs keineswegs ihr musikalischen Können absprechen, aber etwas mehr Eigenständigkeit könnten sie schon in seine Kompositionen einbringen. Wer TOOL mag, kann bedenkenlos zugreifen. Aber braucht man noch mehr TOOL?

03.03.2008
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