PRIMEsth - Beautiful Awakening

Review

Dass Erfolg in Amerika nicht gleichzeitig Erfolg in Europa bedeutet, mussten die Schweden von PRIMEsth mit ihrem Debüt vor zwei Jahren erfahren. Tummelte sich auf der anderen Seite des Atlantik „Underneath The Surface“ lange Zeit in den Hitparaden, blieb es hierzulande weitgehend unbeachtet, obwohl die Presse durchgängig Süßholz für die vier mittlerweile in die Staaten umgesiedelten Skandinavier raspelte. Ähnliche Kritikerstimmen sind auch für das Zweitwerk „Beautiful Awakening“ zu erwarten, da PRIMEsth (sth steht für ihre Heimatstadt Stockholm) so gut wie nichts an ihrer Marschroute geändert haben. Man klingt immer noch keinen Meter schwedisch rotz-rockig, sondern produziert nach wie vor extremst radiotaugliche Alternativemucke amerikanischer und britischer Prägung, die mit Ohrwürmern und tanzbaren 3 DOORS DOWN-meet-NICKELBACK-Hits nicht geizt. Ein winziger Unterschied zum Vorgänger ist vielleicht, dass Überhits der Marke „I Don’t Envy You“ oder „I’m Stupid (Don’t Worry ‚Bout Me)“ fehlen, dafür allerdings das Gesamtniveau höher und geschlossener ausfällt. Dies deuten bereits die am Anfang der Platte stehenden „This Time“ und „She’s In Hollywood“ an, und der Rest der Platte hält, was der Beginn verspricht: Ausfälle gibt es keine zu vermelden. Zwar wird hier und da mal das Tempo gedrosselt, eine traurig-melancholischere Stimmung heraufbeschworen oder ein wenig Grunge a la PEARL JAM/NIRVANA zitiert, was aber das Gesamtbild von „Beautiful Awakening“ angenehm auflockert. Dieser Tatsache zuträglich wirkt zusätzlich, dass PRIMEsth mit Noa Moden einen Frontmann in ihren Reihen haben, der z.B. einem Chad Kroeger in punkto stimmlicher Bandbreite und gefühlvollem Charisma absolut das Wasser reichen kann. Außerdem hat dieser Silberling für sonst eher dem Extrem-Metall zugewandten Leuten neben einem coolen Relax-Faktor noch einen völlig vom Thema abweichenden Vorteil: Diese Musik eignet sich wesentlich besser zur Annäherung ans andere Geschlecht (Empfehlung: das mit schönen weiblichen Vocals versehene „Please“) als z.B. CANNIBAL CORPSE. So beschert sie einem ja vielleicht das beschriebene „Beautiful Awakening“. Ganz sicher sind PRIMEsth jedoch mehr als eine Alternative zu NICKELBACK oder 3 DOORS DOWN.

05.04.2004

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