Leute, vergesst ‚Armageddon‘, vergesst ‚Metal is forever‘, Primal Fear 2005 schlagen zur Überraschung aller Fans, sowie all derer die sich auf die Band als Vorgruppe von Helloween auf der kommenden Tour freuen, eine ziemlich Kehrtwende ein. Man kann ein Keyboard im Powermetalbereich im allgemeinen zu zwei Dingen nutzen: Zu atmosphärischen Hintergrundteppichen, oder zu kraftvoller Riffverstärkung, und die Truppe um Mat Sinner beherrscht auf ‚Seven Seals‘ beides mit verspielter Leichtigkeit.
Fängt schon an beim DEMONS & WIZARDS Opener ‚Angels and Demons‘. Statt auf den gewohnten Heavy Metal zu setzen schlagen die Keys gleich von Anfang an kraftvoll ins mächtig geriffte Intro und sorgen dafür dass klassische Melodiebögen abgesehen vom Refrain eher Mangelware sind, und selbst im starken Solo ordentlich zersägt werden. Der Titeltrack schaltet dann mit orientalischem Intro und epischem Refrain erstmal ein gutes Stück zurück, während das folgende ‚Evil Spell‘ in einem High Speed knüppelt der jegliche Versuche mitzumoshen wie epileptische Anfälle wirken lässt. Weitere Anspieltipps sind der epische Überkracher ‚Diabolus‘, das klassisch powermetallische ‚All for One‘ oder Ralf Scheepers Kreisch-Crescendo im düsteren ‚Carniwar‘. Über den Sinngehalt mit ‚Question of Honor‘ ein Sinner-Cover folgen zu lassen, lässt sich dann streiten, und auch die abschließende Halbballade ‚In Memory‘ hätte vielleicht nicht unbedingt an den Schluss gesetzt werden sollen, aber im Allgemeinen machen die Sieben Siegel ne Menge Spaß und glänzen auch dank einer gewohnt makellosen Produktion (Mat Sinner, Charlie Bauerfeind, Mike Frazer). Kein Grund zu meckern also für die deutsche Powermetal Fankurve – besser kann man Helloween einfach nicht anheizen.
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