Primal Fear - Code Red

Review

Soundcheck September 2023# 10 Galerie mit 25 Bildern: Primal Fear - Touchdown Europe Tour 2024 in Mannheim

PRIMAL FEAR melden sich mit „Code Red“ nach dem 2020er „Metal Commando“ zurück, und das ist sehr erfreulich!

Zurück im Leben!

Mat Sinner hat schlimme Jahre hinter sich gebracht. Der bis dahin umtriebige Mann, neben PRIMAL FEAR und SINNER arbeitet er unter anderem noch mit ROCK MEETS CLASSIC und VOODOO CIRCLE, erkrankte schwer. In der Folge mussten PRIMAL FEAR nach dem starken „Metal Commando“, dem ersten Top-10-Erfolg in ihrer Geschichte, und der Single „I Will Be Gone“ mit der ehemaligen NIGHTWISH-Sängerin Tarja Turunen, als Band eine erzwungene Pause einlegen. Lange Zeit verbrachte Mat im Krankenhaus, rang mit dem Tod und kämpfte sich Schritt für Schritt ins Leben zurück. „Code Red“ ist die erste Produktion, an welcher Sinner wieder teilnehmen konnte, der stählerne Adler erhebt sich wie Phönix aus der Asche.

Alarmstufe Rot!

Inhaltlich geht es bei „Code Red“ weniger um die Bedienung gängiger Metal-Klischees. Vielmehr reflektieren PRIMAL FEAR über das aktuelle Weltgeschehen, in welcher immer mehr Despoten regieren, die USA innerlich zerrissen sind, Gesellschaften in den Abgrund blicken. Die Botschaft lautet, sich dem drohenden Kollaps entgegenzustellen. Gute Themen für ein schlagkräftiges Heavy Metal-Album.

„Code Red“

Den Anfang macht „Another Hero“, der richtig schön im PRIMAL FEAR-Trademarksound mit tonnenschweren Teutonenstahl-Riffs wuchtig eröffnet, ein treibender Midtempo-Banger mit kernigem, gewohnt starkem Gesang von Ralf Scheepers, tolle Hooks und eingängigem, unwiderstehlichen Refrain. „Bring That Noise“ ist ebenfalls im mittleren Tempo, einprägsame Bridge, düsterer Refrain. Deutlich zupackender wird es aber mit „Deep In The Night“, ein schwerer Stampfer, im Chorus weniger Pathos, erinnert etwas an „Hail To The Fear“ von „Apocalypse“. Aufs Gaspedal treten PRIMAL FEAR erst mit „Cancel Cuture“, das energische Stück ist für deren Verhältnisse tatsächlich sehr rasant mit auflockernden melodischen Parts. „Play A Song“ bietet bissiges Riffing und eingängige Hooks und stellt optimistisch aufmunternd die Bedeutung von Musik für den inneren Frieden dar: „Just play a song where the whole world feels wrong, cause music gives you power“. Schöne, einfache Message. Ungleich düsterer wird es mit dem Uptempo-Stück „The World Is On Fire“. Episch wird es dann mit dem dunklen, getragenen „Their Gods Have Failed“ mit tief emotionalen Strophen, fernab jedes Kitsches. Das Stück hat leichte IRON MAIDEN-Vibes. Mit den direkten Bangern „Steelmelter“ und „Raged By Pain“ folgen zwei für PRIMAL FEAR typische Huldigungen an den klassischen Edelstahl von JUDAS PRIEST. Es folgen noch die etwas dick aufgetragene Ballade „Forever“ mit Streichern, Chören und gefühlvollem Gesang von Ralf, wo dieser nochmals sein ganzes Können unter Beweis stellen kann, sowie der abschließende Midtempo-Stampfer „Fearless“.

Stilistisch sind sich PRIMAL FEAR und ihrem klassischen Heavy Metal / Power Metal natürlich treu geblieben. Verglichen mit dem doch etwas abwechslungsreicheren, vielseitigeren „Metal Commando“ bündelt die Band auf „Code Red“ fokussierter ihre Stärken auf eher härtere Songs, veredelt mit einem schlagkräftigen Sound. Erstklassiges Album – willkommen zurück!

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31.08.2023

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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Primal Fear auf Tour

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3 Kommentare zu Primal Fear - Code Red

  1. Werner sagt:

    Morjen morjen Markus,

    nicht lachen – für mich war die neue Primal Fear mit Abstand das Album des Jahres 2023!

    Was mich anbelangt, so gabs im Leben für mich nur 2 wirklich lebensverändernde Bands – die mich in den 80ern neu prägten – Iron Maiden ab 1982 und Mat Sinner ca. Mitte der 80er als er diese bahnbrechende Born to rock you in die Manege warf. Als er dann neben seinen zahlreichen anderen Projekten Primal Fear um 97 ins Leben rief, war es gänzlich um mich geschehen.

    Mit Ralf Scheepers hat er da ja so was von geilen Sänger an Bord gezogen …………als ich den Wacken Live 2001 auf der DVD über Beamer sah, dachte ich, ich kann meinen Augen nicht trauen – gegen den sieht der Hulk ja wie ein Wichtelmännchen aus – ich werde nie vergessen, wie ich meinen verstorbenen Freund Achim einlud – der außer Dream Theater keinen Metal hörte – der das auf der Leinwand sah und ehrfürchtig schluchzte und Schenkel klopfte und meinte noch nie eine derarte Stimme gehört zu haben – und alles zusammenkaufte und großer Fan wurde…….

    Zum Glück hat der Herr mich reichlich beschenkt, ich durfte Iron Maiden in den 80ern kennenlernen backstage und dann auch noch Mat Sinner und die Jungens von Primal Fear, wobei ich Mat sogar näher kennenlernen durfte und ich die Ehre hatte mit ihm 2007 im eigenen Hause Musik machen zu dürfen – daran werde ich zehren bis in die Gruft.

    Primal Fear finde ich einfach alle Scheiben megageil – bei der Code Red habe ich Mat geschrieben, daß ich aber nicht sagen kann, ob die besser als Metal Commando für mich ist, denn das war für mich das perfekte Album –
    und daß die Jungens mit Code Red geschaffen haben, was Iron Maiden nie gelungen ist – nämlich nach der Number oof the beast etwas Vergleichbares nachzuwerfen.

    Bei beiden Alben ist für mich kein Song unter 10 oder ich bin im Metal Himmel -dabei.
    Mat ist ein unglaublicher Komponist und steckt in so vielen Projekten drin und hat eine Schaffenskraft und Kreativität – ich kenne keinen zweiten Menschen auf der ganzen Welt, der so ein Universum von Musik in Kopf und Herz hat und quasi Luft einatmet und Riffs ausatmet. Man lese mal auf Wiki oder andere Quellen, wo er überall involviert war oder ist.

    Seine Krankheit hat mich schwerstens getroffen und bei dem Interview in der Rockantenne kullerten mir die Tränen –
    was hat der Mann eine Energie, selbst in den schlimmsten Stunden.

    Auch wenn diese Review schon lange her ist, ich hab sie damals schon gelesen, aber nicht bemerkt, da nie weiter runtergescrollt – daß man hier auch schreiben kann und darf.
    Als bei mir das erste Mal die CodeRed lief hatte ich Tränen in den Augen und fühlte mich unter Strom aber auch gleichzeitig geborgen und hatte in diesen ganzen Krisen um einen herum das Gefühl : Alles wird gut!

    Die Musik von Mat, PF, Maiden und einigen anderen bringt mich einfach näher an den Schöpfer und läßt mich das Göttliche fühlen aus dem Materiellen flüchten – es ist so unendlich befreiend sich da entführen lassen zu dürfen und wie eine Vorschau aufs Paradies.

    Musik ist zeitlos. Sie verändert sich nicht – ein toller Track von vor 50 Jahren funktioniert heute noch wie früher.
    Der Mensch kommt und geht – und Musik ist das Einzige, was er für die Ewigkeit erschaffen kann und was bleibt.
    Was Primal Fear anbelangt – der Mat hat da unglaublich tolle Musiker zusammengebracht – wenn ich da an Aley Beyrodt denke, für mich seit den 80ern einer der innovativsten und bescheidensten Gitarristen auf der Welt, der immer den Spagat zwischen Seelensprache und Griffbrettwichserei findet und ja ebenfalls so tolle andere Projekte vorangetrieben hat – in erster Linie Voodoo s Circle – oder der Ralf Scheepers – was eine Urgewalt von Mensch und Sänger und was für ein liebenswerter und natürlicher Kumpeltyp – by the way er unterrichtete meinen befreundeten Optiker, welcher klassischen Musikabschluß hat sogar in Gesang – der Mann hatte bis zur Pandemie 2 erfoglreiche Musikprokjekte von dem mich besonders das Debütalbum von Rosen beeindruckte.

    Was Mat anbelangt – ich sag zu ihm immer – er ist für mich der Yoda der Musikbranche – unglaublich weise und besonnen und alles was er tut ist voller Liebe und Respekt und egal wo ich hinhörte in den letzten Jahrzehnten – wirklich jeder redet nur mit Hochachtung und Bewunderung oder gar Liebe von ihm – das kann ich von keinem anderen meiner Bekannten behaupten.

    Das macht mich natürlich alles sehr befangen, dennoch gebe ich hier mal meine Wertung ab, schreibe aber auch dazu , wie sehr ich Fan bin und mir das Herz bei jedem Ton überläuft.

    Ich war selbst gesundheitlich am Limit – und darüber – und dachte nicht, daß ich da wieder rauskomme – damals hatte ich nur noch richtig geile Momente, wenn ich meine 3 Meter Backloaded Hörner anschmiß und PF Live in Reichenbach über Beamer schaute und dabei war – was hat mich das aufgetankt und Lebenswillen gegeben, als der Körper nicht mehr wollte – und wer weiß, ob es mich sonst hier heute noch geben würde. Musik hat heilende Kraft, davon bin ich überzeugt und die positiven Vibes von PF waren bei mir sehr wirksam! Denn erstmal muß man im Geist wieder auf die Füße kommen, dann folgt der Body!

    10/10
  2. Markus Endres sagt:

    Hallo Werner,

    vielen Dank für deinen Kommentar und dass du uns an einem Teil deiner Geschichte teilhaben lässt. Die Code Red läuft bei mir immer wieder im CD-Player. Meine Bindung zur Band kommt in erster Linie durch Scheepers Vergangenheit bei Gamma Ray.

    Gab viele herausragende Alben im letzten Jahr meine Nummer 1 ist aber die Sorcerer.

    Viele Grüße
    Markus

  3. Werner sagt:

    Hallo Markus,
    ja, Gamma Ray hab ich auch geliebt ! 🙂
    Der Ralf Scheepers ist auch wirklich ein ganz besonderer Mensch, ich durfte ihn persönlich kennenlernen sowohl vor Ort als auch im Austausch via Mail – und bin dafür enorm dankbar.
    Ich kenne weltweit keine Handvoll Sänger mit so einem Charisma – wenn der auf die Bühne kommt erstrahlt alles.
    Sorcerers Reign of the reaper war auch für mich ein brettstarkes Album im 10er Bereich – und powermäßig genau meine Baustelle, wo ich freudig grunzend auf Dauerrepeat stelle –

    so wie ihr, meine Top Ten aus einem Jahr könnte ich gar nicht anführen , da ich nicht wüßte was in welcher Reihenfolge- und da ich locker 10 Stunden am Tag Mucke höre – kann ich mich auch nicht an alles erinnern – allenfalls die besten 2 oder 3 Titel könnte ich jeweils für mich benennen, danach könnte ich nicht mehr abstufen – weil das Zeug alles auf seine Weise so genial ist und vieles auch von der jeweiligen Stimmung – und – der Abhöranlage – abhängen.

    Sorcerer kamen glaube ich bei Metal Blade raus, das ist ein Label daß ein unglaublich gutes Händchen für Musiker und Sounds/Produktionen hat. Ich glaube mir fällt nicht eine einzige Scheibe der letzten 10 oder 20 Jahre ein, die die rausbrachten und die ich nicht mindestens gut fand.

    Ich wünsch dir noch nen schönen Tag, hat mich sehr gefreut, daß du dich gemeldet hast – ist ja echt ne ältere Review mit der Primal Fear:)