Hört, hört, eine modern ausgerichtete Metal-Band und die Gitarren schnarren trotzdem noch leicht. Schon mal gut. PRIMAL ATTACK gibt es seit 2012 und im letzten Jahr kam dann auch der erste Langspieler auf den Markt. Metalcore-Freunde, die nicht mehr als das Bekannte benötigen, können bei „Human“ blind zugreifen, so viel sei schon mal verraten.
Die Stimmbänder von Sänger Pica, die nahezu konstantes Brüllen hervorbringen, wehen im selben Wind wie bei UNEARTH und zig anderen Genre-Bands. Das ist typisch Metalcore, jedoch – glücklicherweise – ohne cleanes Geheul im Refrain. Hört man genauer hin, hört man so einige Thrash-Riffs zwischen den stampfenden, tiefgestimmten Heavy-Walzen. Typisch Metalcore. „Time To Reset“ startet mit einem Breakdown und auch die Doublebass sowie allgemein der Part vorm End-Solo in „Mindwalker“ fallen sehr modern aus. Metalcore – ganz typisch.
Das Problem bei PRIMAL ATTACK ist die Tatsache, dass ihre Schublade bereits zum Bersten gefüllt ist. Dafür hält das Debüt „Human“ zu wenig Neues bereit. Niemand hat hier eine musikalische Revolution aus Portugal erwartet, nur bleibt leider nichts hängen, wenn man sich in der Modern/Groove/Core-Schublade nur dazwischenquetscht. Immerhin ist die Produktion recht gut ausgefallen: Der Sound ist gewohnt druckvoll, ohne allzu glatt zu klingen. Nun, mit viel Wohlwollen ist es die Wertungsmitte geworden, doch ich wiederhole mich gern: Freunde des Genres sollten reinhören.
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