Pride Of Lions - Immortal

Review

Jim Peterik wird von Teilen der AOR-Szene wie ein Halbgott verehrt. Dafür gibt es aber auch gute Gründe. Als Gründungsmitglied von SURVIVOR war er an der Seite von Frankie Sullivan unter anderem an den Welthits “Burning Heart” und natürlich “Eye Of The Tiger” (beide bekannt aus der ‘Rocky’-Serie) beteiligt. Nachdem er SURVIVOR den Rücken gekehrt hatte, brachte Peterik zwei Soloalben auf den Markt und gründete 2003 PRIDE OF LIONS, die mit “Immortal” ihr nunmehr ihr viertes Studioalbum herausbringen.

Wer Peterik kennt, weiß, dass ihn auch auf dem neuen Album feinster AOR geboten wird, der eigentlich nur eine Konkurrenz fürchten muss: Jim Peterik selbst. Der Mann versteht es wie kein Zweiter eingängige Hooklines zu schreiben, die sich fast schon penetrant im Gehörgang festkrallen. Egal, ob ruhigere Nummern wie “Sending My Love”, das famose “Delusional”, die schöne Ballade “Are You The Same Girl” oder “Shine On”. Sie alle strotzen vor erhabenen Melodien und fesseln den Hörer schon beim ersten Durchlauf. Eigentlich wenig verwunderlich, sind PRIDE OF LIONS doch Profis, die genau wissen, wann sie einem Song eine bestimmte Stimmung verleihen müssen. Zusätzlich haben PRIDE OF LIONS noch ein besonderes Augenmerk auf abwechslungsreiche Songs gelegt die, dank der songwriterischen Fähigkeiten der Musiker, trotzdem wie aus einem Guss klingen. PRIDE OF LIONS sind nach wie vor in der Lage ruhigere Nummern wie “Everything That Money Can’t Buy” oder “Tie Down The Wind” neben – für AOR Verhältnisse – heftige Stücke wie das nach ruhigem Beginn quasi explodierende “Vital Signs” zu stellen, ohne dass der Albumfluss hierdurch gestört wird.
Mit einem Augenzwinkern zollt Jim Peterik in “Coin Of The Realm” zudem auch seiner Vergangenheit Tribut, ohne sich dabei selbst zu kopieren. Auch wenn die Songs sich qualitativ alle auf einem Level befinden, sticht doch einer besonders heraus. Das Highlight von “Immortal” hört aber auf den Namen “Ask Me Yesterday” und schließt das Album grandios ab. Hier bringen PRIDE OF LIONS noch einmal alle ihre Stärken auf den Punkt. Ohrwurmrefrains, knackige Riffs, abwechslungsreiches Songwriting und die
Vocals von Toby Hitchcock sind einfach zum Niederknien. Perfekter Abschluss einer abermals grandiosen Scheibe von PRIDE OF LIONS.

“Immortal” atmet (passend zum Titel) unbändigen Lebenswillen und zeigt eine Band deren Musiker zwar nicht mehr die jüngsten sind, die aber nach wie vor eine Spielfreude an den Tag legen, dass sich so manche junge Band eine Scheibe abschneiden kann. Wenn es überhaupt etwas an der Scheibe zu kritisieren gibt, dann dass PRIDE OF LIONS verglichen mit dem Vorgänger “The Roaring Of Dreams” etwas weniger hart zur Sache gehen und es fehlt ein Überhit wie “Heaven On Earth”. Das kompensieren sie aber durch die zahlreichen Hymnen und die erwähnte Spielfreude. “Immortal” ist ohne Wenn und Aber das beste AOR-Album des Jahres.

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12.09.2012

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