Prey For Nothing - Against All Good And Evil

Review

„Ein Sturm zieht über das verwaiste Land, ein Gewitter aus tiefen Gitarren, bösen Stimmen und vertrackten Strukturen, die das Leid und die Freude dieses Landes gleichermaßen tragen.“

Ja ganz richtig, es gibt mal wieder einen seltenen Genuss heute, Death Metal aus Israel. Die Jungs von PREY FOR NOTHING feuern uns die Tage mit „Against All Good And Evil“ schon ihr zweites Werk um die Ohren, und nachdem ich vom 2008er-Debut „Violence Divine“ ziemlich begeistert war, bin ich dementsprechend gespannt auf das neue Werk. Mit „Treachery“ geht es dann gleich volle Breitseite los. Die Produktion ist auf hohem Niveau angekommen, die Bässe sind Druckvoll, die Leads perfekt in Szene gesetzt, und der bitterböse Shouter schöpft alle Tonlagen aus.

PREY FOR NOTHING zocken in erster Linie gepflegten Melodic Death, es wird oft im Uptempo-Bereich nach vorne geprescht, während die Gitarren sich gegenseitig die Riffs zuwerfen. Als besonderes Element werden jedoch immer wieder extrem komplexe, progressiv angehauchte Parts eingestreut, die die Songs weit weg von Ohrwurm-Tauglichkeit bringen, genau das macht aber das Interessante an den Liedern aus. „Buried By The Light“ ist zum Beispiel einer dieser Tracks, die die eigentliche Eingängigkeit dieser Musik perfekt mit komplexen Soli für Schlagzeug und Gitarre paaren, untermalt von einem Keyboard-Teppich gegen Ende, und man merkt nicht mal wie schnell die sechs Songminuten dann vorbei sind. An dieser Stelle sollte ich wohl mal erwähnen dass ich sonst beim kleinsten Anflug von progressiven Strukturen die Krätze bekomme, aber hier bin ich einfach begeistert wie man es schafft, komplexe Songs so dermaßen homogen wirken zu lassen. „Deciphering The Signal“, „Homemade Holocaust“ und „My Final Relapse“ sind so fett, dass Vergleiche schwer fallen, und auch die anderen Tracks zünden nach einigen Durchgängen einfach gut.

Wem der übliche Melo-Death-Brei also zu den Ohren heraushängt, der sollte hier unbedingt mal reinhören, denn wer sich auf das Album einlässt, bekommt einen Geheimtipp serviert, der es in sich hat. Dass das ganze aus Israel kommt, wird nach den ersten Hörminuten sowieso egal, also spare ich mir jeglichen Kommentar darüber, zur Musik bleibt nur ein großes: WOW!

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04.01.2012

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