Pretty Maids - Original Album Classics

Review

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Sony legt in der Budget-Price-Serie „Original Album Classics“ jetzt die ersten fünf Alben der PRETTY MAIDS auf, und damit bekommt der Fan kompakt all jene Werke aus der besten Phase der dänischen Metalband serviert. Jedenfalls fast, denn los geht’s direkt mit dem Klassikeralbum „Red, Hot And Heavy“ von 1984 und nicht mit der selbstbetitelten EP aus dem Jahr davor. Schade, aber da die Box nur die Alben enthält, dürfte dies der Grund sein, warum „Pretty Maids“ nicht enthalten ist.

„Red, Hot And Heavy“ jedenfalls zeigt die Band auf ihrem frühen kreativen Höhepunkt – schnell, hart und hungrig. Das Album enthält zehn Tracks (inklusive Intro), die alle auf den Punkt komponiert sind und sich streckenweise immer noch im Liveset der Band befinden. Klassikeralbum! (9/10)

Mit dem Nachfolgealbum „Future World“ mühen sich die Dänen dann drei lange Jahre ab, und obwohl es das erfolgreichste Album der PRETTY MAIDS werden sollte, ist es gewiss nicht besser als das Vorgängerwerk. Neben dem phänomenalen Titeltrack stehen unter anderem „Yellow Rain“ und „Needles In The Dark“ auf der Habenseite, aber mit „Loud ’n‘ Proud“, „Rodeo“ und dem abschließenden „Long Way To Go“ haben sich auch ein paar Füller eingeschlichen. (7/10)

Für „Jump The Gun“ benötigt die Band wiederum drei Jahre, und obwohl die Scheibe wieder eine Reihe toller Songs enthält („Lethal Heroes“, Don’t Settle For Less“, die Ballade „Savage Heart“ und der Titeltrack), mokieren sich viele Kritiker über den überproduzierten Sound. Viel entscheidender ist allerdings die Tatsache, dass das Album im Land der unbegrenzten Möglichkeiten floppt (Heavy Rock ist im Grunge-Fieber nur noch leidlich angesagt) und im Folgejahr die Hälfte der Band desillusioniert ihren Abschied verkündet. (7/10)

Somit ist „Sin-Decade“ aus 1992 eine Art Neuanfang, nicht nur personell. Fakt ist aber auch, dass für die PRETTY MAIDS der Expresszug abgefahren ist – was zu einem gewissen Teil am Album selbst liegt: „Sin-Decade“ mag hart und zupackend sein, aber die ganz großen Songs enthält es eben auch nicht. (6/10)

Danach folgt die große Welle der Akustikalben, und nur die wenigsten hätten wahrscheinlich darauf gesetzt, dass die PRETTY MAIDS nach der „Offside“-EP dieses Konzept noch einmal auf ein komplettes Album ausweiten würden. Die ganz große Aufmerksamkeit beschert „Stripped“ (1993) der Band allenfalls durch sein grottiges Cover, und ansonsten gibt es neben ein paar netten Akustiksongs auch Ausreißer nach unten – wie die Pianoversion von „Savage Heart“. Braucht man nicht. (4/10)

Wie es danach weitergeht, ist Geschichte: Anbiederungen an modernere Metaltrends, eine Phase mangelnder Orientierung und relative Erfolgslosigkeit – erst in den letzten Jahren haben sich die PRETTY MAIDS konsolidiert, und so kann man auch heute noch die geballte Livepower der Dänen erleben, für die die Band seit jeher steht.

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25.03.2015

- Dreaming in Red -

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1 Kommentar zu Pretty Maids - Original Album Classics

  1. Thanus sagt:

    „Rodeo“ wäre auf vielen anderen Alben dieser Zeit der Überhit gewesen.