Nachdem die PRETTY MAIDS im letzten Jahr mit „Motherland“ eine richtig gute Scheibe vorlegten, servieren die Dänen um Ronnie Atkins und Ken Hammer jetzt im Jahr ihres dreißigjährigen (!) Bestehens mit „Louder Than Ever“ ein CD/DVD-Package zur Überbrückung bis zum nächsten Langspieler.
Von den insgesamt zwölf Tracks auf „Louder Than Ever“ sind acht Neueinspielungen von Songs aus den Jahren 1995-2006, wobei bis auf „Spooked“ (1997) alle fünf Studioalben dieser Periode mit mindestens jeweils einem Stück vertreten sind. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf „Planet Panic“, das mit „He Who Never Lived“, „Playing God“ und „Virtual Brutality“ gleich drei Mal zitiert wird.
Die Songauswahl geht hier absolut in Ordnung und allen neuen Versionen ist gemein, das sie knackig und druckvoll aus den Boxen tönen – ob man als Fan nun allerdings wirklich Neueinspielungen dieser Songsbraucht, sei mal dahin gestellt.
Der aus Fan-Sicht wesentlich interessantere Gesichtspunkt auf „Louder Than Ever“ ist dann auch, dass die PRETTY MAIDS vier neue Songs präsentieren, deren Bandbreite so ziemlich alle Facetten der Band abdeckt.
Bereits der flotte Opener „Deranged“ fetzt ordentlich los und erweist sich als melodischer Ohrwurm, der auch hervorragend auf „Motherland“ hätte stehen können. Ronnie Atkins ist mit seiner rauen Stimme immer noch ein herausragender Sänger, was sich auf im gefühlvollen „My Soul To Take“ wieder zeigt, und auch der Rest der PRETTY MAIDS zeigt sich auf „Louder Than Ever“ in guter Form.
Die beiden anderen neuen Songs (das treibende „Nuclear Boomerang“ und die abschließende halb-akustische Ballade „A Heart Without A Home“) sind zwar solide bis gut, können aber qualitativ nicht ganz mit den beiden anderen neuen Stücken mithalten.
Aus Fan-Sicht wäre es eventuell besser gewesen, eine EP mit den vier neuen Songs raus zu bringen – aber „Louder Than Ever“ kommt im Digipack mit einer Bonus-DVD (die mir leider nicht zur Rezension vorlag), die u.a. eine Hinter-den-Kulissen-Doku der „Motherland“-Tour sowie einiges an Interviews und Archivmaterial enthält, was auch für Fans die die Originalalben ihr Eigen nennen, einen zusätzlichen Kaufanreiz darstellen könnte.
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