Die Leather Boyz mit den electric Toyz melden sich zurück. 14 Jahre nachdem PRETTY BOY FLOYD ihr drittes selbst komponiertes Album „Size Really Does Matter“ veröffentlichten, steht nun der vierte Longplayer der Sleaze-Rocker an. Doch können Steve Summers, Kristy Majors und Co. mit „Public Enemies“ an ihre einstigen Erfolge anknüpfen?
Back to the roots…
Das Intro „S.A.T.A.“ erinnert deutlich an den Titeltrack des Erfolgsalbums „Leather Boyz With Electric Toyz“ und die Aussage Majors, man bleibe mit „Public Enemies“ den Wurzeln der 1980er Jahre treu, ist eindeutig. Es geht den Sunset-Strip-Rockern also darum, einen Blick zurück auf alte Zeiten zu werfen – frei nach dem Motto „Sex, Drugs & Rock´n´Roll“. Mit „Feel The Heat“, „Girls All Over The World“ oder „American Queen“ gelingt es PRETTY BOY FLOYD sexy Songs über wilde Zeiten zu schreiben, die von feuchten Träumen und schönen Frauen am kalifornischen Strand handeln. Passend zu den knackigen Themen präsentiert Major eingängige Riffs und steuert mit seinen Mitmusikern kräftige Background-Vocals zu Summers rotziger Stimme bei.
Auch das balladeske „We Can´t Bring Back Yesterday“ weiß aufgrund seiner Lässigkeit zu gefallen und es stellt sich die Frage, warum PRETTY BOY FLODY vielleicht nicht die alten Zeiten zurückbringen können: Die 80er Jahre sind schlicht vorbei…und auch die Rocker werden nicht jünger. So kommt es vor, dass Songs wie „High School Queen“ oder „So Young So Bad“ thematisch etwas fehl am Platz wirken. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn sich PRETTY BOY FLOYD bei „Public Enemies“ musikalisch und thematisch nicht so sehr an ihrem Erfolgsalbum „Leather Boyz With Electric Toyz“ orientiert hätten, sondern vielmehr auf den Zeitgeist eingegangen wären. Es ist bestimmt nicht im Sinne der Band, wenn der Eindruck entstünde, die Veröffentlichung des neuen Albums wäre ein Ausschlachten bekannter Namen und Konzepte, ohne nennenswerte Weiterentwicklung. Schließlich soll „Public Enemies“ gemäß dem Pessetext dabei helfen, unter maximaler Lautstärke die Sorgen des Alltags im Hier und Jetzt zu vergessen.
Nach den vielen Jahren Wartezeit können es die langjährigen Fans der Band bestimmt nicht mehr abwarten, „Public Enemies“ durch die Boxen schallen zu lassen – und das zu Recht: Es wartet schließlich gewohnt gutklassige, eingängige Kost auf den Hörer. Wer aber aufgrund der langen Distanz zum letzten Album mit einem kreativen Überflieger gerechnet hat, wird allerdings etwas ernüchtert sein.
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