Hände hoch, wer die frühen OPETH vermisst!
Für all jene, die sich gemeldet haben: Merkt Euch mal den Namen PRESSURE POINTS, denn die Finnen kommen mit ihrem Zweitwerk „False Lights“ dem Stil der schwedischen Prog-Metal-Heroen schon recht nahe. Darüber hinaus enthält die Musik des Quintetts auch Einflüsse von AMORPHIS und vereinzelt auch GHOST BRIGADE. Wenn das mal keine leckere Mischung ist.
Am stärksten ist dennoch die musikalische Verwandtschaft zu OPETH, die sich mal mehr („Between The Lies“), mal weniger subtil („Dance Of Coincidence“) äußert. Das bedeutet konkret: lange, komplex strukturierte Songs, große, anspruchsvolle Melodiebögen und der Wechsel zwischen gutturalem und klarem Gesang. Die Musik, die PRESSURE POINTS auf „False Lights“ spielen, sollte eingefleischten Prog-Hörern vertraut vorkommen. Fast schon zu vertraut.
Denn auch, wenn PRESSURE POINTS ihre Sache wirklich gut machen, wirkt „False Lights“ an einigen Ecken doch noch etwas unselbstständig und lässt zu einem gewissen Grade den Feinschliff missen. Zum einen ist das Gitarrenspiel bei weitem nicht so lebhaft wie bei den Vorbildern der Band, sondern wirkt teilweise etwas plump. Zum anderen schwankt die Qualität des Gesanges, vor allem in den ruhigeren Passagen. Ein schönes Beispiel hierfür ist das oben bereits erwähnte „Between The Lies“, das vielversprechend anfängt, dann nach der Hälfte der Spielzeit drängt sich der klare Gesang in den Vordergrund und der Song flaut komplett ab. Zum Ende des Albums hin wirkt die Gesangsleistung immer besser und voller, doch der Punkt ist: Das hätte über die gesamte Albumlänge so sein müssen.
Dennoch sollten Fans von OPETH ein Ohr riskieren. Denn wie bereits gesagt machen PRESSURE POINTS ihre Sache ganz ordentlich. Natürlich hat „False Lights“ seine Macken, das macht es aber längst nicht zu einem schlechten Album. Und Luft nach oben haben die Finnen allemal.
Ihr könnt jetzt übrigens die Hände wieder runter nehmen.
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