Nach ihrem letzten Album „Hell In A Box“ standen die Zeichen für die Bremer auf Durchmarsch, schließlich konnte die Truppe kurz danach zusammen mit VOLBEAT auf Tournee gehen und verstand es auch in deren Klientel für Alarm zu sorgen und sich jede Menge neuer Fans zu erspielen.
Doch leider spielte das Schicksal nicht wirklich mit und so musste eine Zwangspause einberufen werden, in der man unter anderem einen neuen Sänger zu rekrutieren hatte. Von daher lässt sich diese unabdingbare Ruhephase nicht nur erklären, diese Umstände scheinen zudem auch Einfluss auf die Ausrichtung gehabt haben, denn PRESIDENT EVIL klingen nunmehr eine ganze Ecke angepisster und heftiger.
Inwiefern der Albumtitel „Programm“ ist und sich auf den Vorgänger bezieht, vermag ich nicht zu beurteilen, ebenso wenig, warum mich das Covermotiv irgendwie an eine der momentan boomenden Metal-Kreuzfahrten denken lässt. Noch mehr schlechte Erfahrungen gemacht, meine Herren?
Ausschließlich positiv dagegen scheinen diverse Anfragen bezüglich Gastbeiträgen ausgefallen zu sein, so ist neben dem früheren ANTHRAX-Sänger Dan Nelson in „Black“ (einem Groove-Monster vor dem Herrn, das unter Beweis stellt, dass die „Präsidenten“ damit eher dem Groove Thrash zuzuordnen sind als „ihrem“ Stoner Rock) auch MOTORJESUS-Fronter Chris in „Never Ending Sin Of Life“ zu hören, dessen räudiger Vortrag diesem Stück „Dreck“ eine ordentliche Zusatzpackung „Schlamm“ verpasst und erkennen lässt, dass New Orleans und Bremen mehr gemeinsam haben als man gemeinhin annimmt.
Doch diesen beiden Knaller erweisen sich keineswegs als „Ausreißer“, an Abwechslung mangelt es diesem Album generell keineswegs, so zeigt sich der Titelsong geradezu retrospektiv und wirkt fast so, als ob man ihn schon Jahre zuvor komponiert hätte, während „Psycho Valley“ die wohl abgedrehteste Nummer ist, die PRESIDENT EVIL jemals gemacht haben und dabei Neo Thrash mit Stoner und Brutalo-Passagen verquicken, um den Track zu einer Nackenmassage der extremem Art gedeihen lassen.
Ein in Summe also gelungenes Comeback-Album der „Präsidenten“, bleibt nur noch zu hoffen, dass ihnen nunmehr auch das zuletzt abhandengekommene Quäntchen Glück bald wieder zufliegt.
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