Presences - Mutation Of The Wooded Creatures

Machen wir’s kurz: das erste Album der fünf knabenhaft dreinschauenden Italiener in Netzhemdchen ist ziemlicher Schrott. Das fängt bei dem stümperhaft hingeschmierten Cover mit lachhaftem Motiv an, zieht sich über die Aufnahmequalität (die schwankt von Stück zu Stück erheblich zwischen Proberaum und ungekonnter Produktion, vermutlich weil alle Songs aus verschiedenen Sessions sind), die Titel (fein säuberlich mit dem Black-Metal-Songtitel-Automaten nach dem Muster „bla bla bla of the bla bla bla“ erzeut) bis hin zur Musik selbst, die allerdings fast noch das Erträglichste an der Platte ist. Wenn die Jungs spielen könnten und einiges mehr an Talent hätten, würden sie in etwa wie SUMMONING auf „Lugburz“ oder COVENANT auf „In times before the light“ klingen, nur schnulziger und ziemlich komödienhaft. Allerdings geht ihnen jegliche Musikmagie ab, von spielerischem Können ist vor allem bei dem poltrigen Drummer und dem krächzenden Sänger gar nicht erst zu reden. Manche Keyboardideen und Leadgitarren haben zwar durchaus ihre Daseinsberechtigung, sind aber erstens geklaut (PRESENCES loves LUNAR AURORA), zweitens schlecht arrangiert und drittens krumm und schief im Zusammenspiel. Natürlich kann auch schlecht gespielte Musik beseelt klingen, was hier aber absolut nicht der Fall ist. Die wenigen erträglichen Riffs, die der Band wohl aus Zufall „passiert“ sind, beispielsweise in „The last lord of frozen mountain“, fallen nicht wirklich ins Gewicht.
Black Metal aus der Sekundarstufe eins, mit Keyboards zugeschmiert, sowas kann und sollte man nicht ernst nehmen. Wenn die Herren vorhaben, Frauen zu beeindrucken oder sich sonstwie zu profilieren, sollten sie’s vielleicht lieber mit Gangsta-Rap probieren und nicht eine ernsthafte Musikrichtung mit ihrem hingekleisterten Krempel in den Dreck ziehen.