EmoRock, mein Spezialgebiet. *hüstel* Nun, das Leben hält nicht immer nur Bonbons für einen bereit. Soweit ich das beurteilen kann, machen die vier Mädels hier ihre Sache recht gut und erfüllen zumindest zwei der für mich wesentlichen Bestandteile des Genres EmoRock, nämlich zum einen Emotionalität und zum anderen Rock… ähem… nun. Die Emotionalität hat hier eher die negative Richtung eingeschlagen, die Platte durchzieht ein trauriger, manchmal wütender Faden – in diesen Momenten wird aus dem eher ruhigen Rock mit viel Akustikgitarren auch wütender, stampfender Metal mit verzerrten Vocals. Authentischer klingt das Quartett für mich aber eindeutig in den klassisch getragenen Parts, die mehr von Melodie als von Wut getragen sind. Die Mischung ist aber nachvollziehbar wenn man bedenkt, dass die Mädels ziemlich nach dem Typ Frau aussehen, die mit der breiten Akzeptanz bei der von Püppchen und selbsternannten Discoschlampen noch nie rechnen und auch gut darauf pfeifen können. Finde ich gut, dass es mal jemand ausspricht und sich nicht alle Frauen, die aus der Norm fallen gleich die Arme aufschneiden müssen, weil sie mit ihrem Leben nicht zurechtkommen. So gesehen ist PRESENCE OF MIND sicher ein gutes Ventil. Klar, nicht alle Songs haben Hitpotential (im Grunde sogar die wenigsten…) und sicherlich ließe sich noch eine Menge mehr rausholen, kompositorisch wie von der Produktion her, aber soweit geht das für ein erdiges, fast selbstproduziertes Rockalbum schon in Ordnung, zudem die vier aussehen, als wären sie noch keine 20. In Zukunft würde ich es, auch wenn das ja TREND ist, mal mit deutschen Texten probieren, das würde vermutlich einfach noch ehrlicher klingen. Dann hätten wir sowas wie eine feminine Lightversion eines deutschen RAGE-AGAINST-THE-MACHINE-Nachfolgers. Schwierig zu verstehen? Hört rein, das passt.
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