Nachdem sie im Februar diesen Jahres nach einigen Streitigkeiten mit ihrem bisherigen Label Painkiller die Notbremse ziehen mussten und das Vertragsverhältnis in bösem Blut auflösten (harr! Wie doppeldeutig :-), sind die vier Belgier von Prejudice im Moment dabei, einen neuen Vertriebsweg für ihr aktuelles Album „Dominion Of Chaos“ zu finden. Mal sehen, wer sich für ihren „Necksnapping Progressive Brutal Death Metal“ erwärmen kann. Auf „Dominion Of Chaos“ servieren uns die Jungs ganz schön technischen Death Metal der harten Schule, der wirklich nicht mit abgefahrenen Soli und Frickeleinlagen geizt und den Anspruch raushängen lässt, wo es nur geht. Dabei bewegt sich das Material, wie sollte es anders sein, nur in den oberen Regionen der Geschwindigkeitsskala und erinnert stellenweise, auch dank der Growls, ein wenig an Kataklysm, jedoch mit dem Unterschied, dass man sich die geilen Melodien spart, die die Kanadier in ihre Songs stricken. Dafür hantiert man oft und gerne mit Breaks, die jedoch keinen Drive aus den Songs nehmen, sondern dem Material auf den ersten Hörer eher einen hektischen Anstrich verpassen. Und genau da liegt bei „Dominion Of Chaos“ der Hund begraben: dadurch dass die Songs so vollgestopft sind mit technischen Spielereien, wirkt das Resultat ziemlich gestelzt und lässt einen nicht wirklich warm damit werden. Zu sehr bauen die Jungs auf ihre spielerischen Fähigkeiten und vergessen dabei die Songs. Technische Death Metal Bands gibt es eben auch schon wie Sand am Meer, und Prejudice gehören meines Erachtens nach schlicht zu der Kategorie, der bei aller Fähigkeit leider das letzte Stück zur Uniqueness fehlt, was sie im Endeffekt zu einer Band unter vielen macht. Denn um wirklich noch herausstechen zu können, haben andere Kapellen die Latte schon zu hoch gelegt. Die technische Qualität der Songs einmal ganz außen vorgelassen, aber mit diesem Potenzial hätte wirklich mehr passieren können.
An für sich nicht so extrem schlecht, aber eine besser Produktion hätte dem Teil sehr gut getan!