Prediction - Demonical Possession

Review

Erst mit gut einjähriger Verspätung erreicht dieses Demo die Redaktion. Das wäre bei so manchem Scheibchen nicht weiter schlimm. Im Fall von PREDICTION hätten wir aber schon etwas verpasst, wenn wir diesen Silberling nicht gehört hätten. Das Duo aus dem oberösterreichischem Städtchen Eferding hat sich den frühen Black Metal auf die schwarzen Fahnen geheftet und macht seine Sache durchaus beachtenswert. Die Jungs sind mit Unterbrechung seit 2011 aktiv und legten mit „Demonical Possession“ im vergangenen Jahr ihren Einstand vor. Die Vorbilder bzw. Einflüsse: Venom, Bathory, Celtic Frost, Hellhammer, Darkthrone usw. Mal ganz ehrlich, wie viele Bands führen das genauso auf ihren Facebook-Seiten oder Promozetteln an? Richtig, unzählige, da ist man dann doch recht schnell dazu geneigt, ermüdet abzuwinken. Aber wichtig ist bekanntlich auf dem Platz, und genau da machen PREDICTION durchaus eine richtig gute Figur.

Schmutzig, simpel, einprägsam

Die Jungs bieten in der Tat einen gelungenen Mix der Frühwerke ihrer Vorbilder. Black Thrash der alten Schule ist angesagt, mal düster schleppend, mal finster scheppernd. Der recht rohe und ungeschliffene Demo-Sound passt da schon irgendwie, keine Frage, man kann sich PREDICTION aber durchaus auch mit einer richtigen Produktion gut vorstellen. Das würde dem Gesamtbild ganz sicher nicht schaden. Denn gerade beim schnellen Gerödel scheppert gerade das Schlagzeug dann schon gar mächtig. Und nicht nur deswegen machen die Österreicher ganz eindeutig die bessere Figur, wenn sie das Tempo runterschrauben, nachzuhören in „Diabolic Mind“ oder „Satanic Chaos“. Auch für die notwendige Abwechslung wird bestens gesorgt, beispielsweise durch das rockige Grundthema in „Burning Churches“ oder das fast schon hochmelodische „Endless Pain“. Das titelgebende „Demonical Possession“ entschlüsselt am eindeutigsten die PREDICTION-Formel: schmutzig, simpel, einprägsam. Und mehr brauchte gute Musik auch damals in den frühen 90ern schon nicht, als die Unterschiede zwischen reinem Black und angeschwärztem Thrash allenfalls für sogenannte Experten von Belang war. Solche Mucke sollte einfach ordentlich knallen und Schädel spalten, alles andere war bestenfalls zweitrangig. Und das PREDICTION genau darauf auch heute noch schwerpunktmäßig Wert legen, macht die Band nicht nur sympathisch, sondern auch wichtig.

03.08.2016

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