Predatory Violence - Marked For Death

Review

Bereits ihr zweites Album legen die aus Südbayern stammenden PREDATORY VIOLENCE mit “Marked For Death” vor. Verschrieben haben sich die vier Musiker der 2005 gegründeten Band dem Thrash Metal. Dabei klingen die Songs auf “Marked For Death” aber keineswegs altbacken, sondern eher frisch, wenn auch die Zutaten bereits bekannt sind.

Um zu erkennen, dass die Band schon einiges an Erfahrung auf dem Buckel hat, braucht man nicht unbedingt den Promoflyer, der uns verrät, dass PREDATORY VIOLENCE bereits mit DIAMOND HEAD, ONSLAUGHT oder LACRIMAS PROFUNDERE und in verschiedenen Ländern gespielt haben. Man hört den zehn Kompositionen auf “Marked For Death” an, dass die Jungs um Sänger A. Machine wissen, was sie tun und eine genaue Vorstellung von ihrem Sound haben. Songs wie der eröffnende “Predatory Violence”, “Always On The Prowl” oder starke Titeltrack laden schon nach wenigen Takten ein den Kopf zu schütteln. Mit viel Liebe zum Detail sind die Songs auf “Marked For Death” arrangiert worden. Hierzu gehören, neben den schneidenden Gitarren, auch die optimal eingesetzten ‘Gang-Shouts’, die ein leichtes Achtziger-Flair suggerieren. PREDATORY VIOLENCE haben zudem darauf geachtet ihre Kompositionen abwechslungsreich zu gestalten und an den richtigen Stellen entweder den Fuß vom Gaspedal zu nehmen oder eben Gas zu geben. So ergänzen sich schnelle Stücke wie “Puppet On A String” problemlos mit gemäßigteren, melodischeren Songs wie “Pillage And Plunder”. Positiv auf das Gesamtbild wirkt sich auch die Produktion aus, die schön heavy und modern, aber nicht künstlich aus den Boxen kommt.

Soweit klingt das schon sehr amtlich, was die Bayern dem Hörer hier kredenzen. Zwei Kritikpunkte habe ich aber dennoch. Sänger A. Machine sollte versuchen noch etwas mehr Druck und Volumen in seine Vocals zu bekommen. Zwar kann der Sänger durch hohen Wiedererkennungswert punkten, doch im Vergleich zu Sängern von Szenegrößen wie KREATOR, MACHINE HEAD oder LEGION OF THE DAMNED (die im Flyer als Referenz genannt werden) stinkt er momentan noch ab. Der zweite Punkt betrifft das an sich sehr gelungene Songwriting. Es fehlt der eine Hit, der über dem Rest des Albums steht. Die quasi Bandhymne “Predatory Violence” hat da schon gute Ansätze, aber es fehlt dem Album der letzte Kick, der es in die Thrash-Bundesliga schießt.

Deshalb kann dieses Mal auch keine Höchstwertung gegeben werden. Ich bin aber sicher, dass das Quartett aus Bayern an diesen Punkten arbeiten und sich weiter entwickeln kann. Dann gibt es auch eine bessere Benotung. Thrasher dürfen “Marked For Death” natürlich trotz der Kritikpunkte gerne ihre Ohren leihen. Auf dem richtigen Weg sind PREDATORY VIOLENCE allemal.

02.08.2012
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