Predatory Light - MMXIV EP

Review

Auf die Idee, dass PREDATORY LIGHT im sonnigen Santa Fe, der geschichtsträchtigen Hauptstadt des Wüstenstaates New Mexico, beheimatet sind, kommt man sicher nicht so schnell, wenn man ihrem nun zu Vinyl-Ehren gelangenden lichtscheuen Black/Doom-Demo „MMXIV“ lauscht. Wie der Titel verrät, ist das Teil ursprünglich bereits im letzten Jahr und auf Kassette erschienen.

Das erste der beiden Lieder, „Changing Skins“, führt das Trio mit ebenso surrend-rasantem wie grundsolidem Black Metal inklusive zarter melodischer Maserungen ein und erinnert nicht umsonst etwas an ASH BORER – deren Gitarrist K. ist nämlich auch hier mit von der Partie. Beim folgenden Zehnminüter „Spiritual Flesh“ reduziert es sich auf zwei kurze Prügel-Zwischenspiele, dafür gibt es überwiegend mit der schwarz getünchten Doom-Keule. Trotz seiner üppigen Länge ist das Stück relativ spannungsreich aufgebaut und huscht wie ein vager Schatten zwischen den beiden Extremen, zwischen hypnotischer Raserei und lähmender Schlepperei, umher. Das mit extrem viel Hall belegte Gezeter scheint aus den tiefsten Grotten unter der Wüstenstaat-Hochebene zu kommen und hüllt alles in eine gebührend finstere Aura.

Doch was über knappe 18 Minuten noch recht unterhaltsam ist, wird es über die volle Albumdistanz schwerer haben. Da müssen PREDATORY LIGHT das oft bemühte gewisse Etwas finden. Oder um es deutlicher zu sagen: Den Charme früher UNHOLY und BETHLEHEM mitsamt der aus jeder Rille tropfenden Morbidität findet man in dieser schummrigen Höhle hier nicht. „MMXIV“ klingt leider tatsächlich nach 2014 und nicht nach 1993. Und vielleicht kitzelt auch der fade Beigeschmack auf der Zunge, es doch sowieso nur mit dem siebenundrölfzigsten flüchtigen Projekt aus der US-amerikanischen Szene zu tun zu haben.

19.03.2015

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